Weberknoten
Unter Weberknoten werden Verbindungsknoten verstanden, welche mit einer bestimmten Art des Knüpfens von Webern benutzt werden, um zwei dünne Materialien wie Fäden, Zwirne oder Garne miteinander zu verknoten. Auf der ganzen Welt bekannt, solange es Aufzeichnungen gibt, wurden sie früher verwendet, um auf dem Webstuhl gerissene Zwirne zusammenzubinden.[1]
Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die hier gezeigten Anleitungen sind gängige Methoden, wie die Weber Weberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[2]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.
-
Gewöhnlicher Weberknoten (#485) (in dickerem Material Schotstek genannt).
-
Weberknoten (#487). In dickerem Material auch Kreuz- oder Reffknoten genannt.
-
Doppelter Weberknoten (#488). In dickerem Material auch Doppelter Schotstek genannt.
Beschreibung und Knüpfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Charakteristisch beim Anfang des Knüpfens von denselben ist, dass fast immer die gekreuzten Enden bspw. zweier Garne zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand liegen.[3]
Da viele unterschiedliche Weberknoten häufig nur Weberknoten heißen, werden hier in dieser Aufzählung die im „Das Ashley-Buch der Knoten“ benutzen Nummern als numerische Referenz benutzt, mit Angabe in der Form „ABoK #1234“ oder nur #1234.
Gewöhnlicher Weberknoten (#485)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ABoK #485
Dieser wird gewöhnlich in Wollgewebe geknotet. Von der Knotenform ist dieser Weberknoten derselbe wie der Schotstek (siehe auch dort), nur die Knüpfweise und die normalerweise verwendeten dünneren Materialen sind unterschiedlich.[4] Die hier gezeigte Anleitung ist eine gängige Methode, wie die Weber den Weberknoten knüpfen, um dünne Materialien, wie bspw. 2 Garne miteinander zu verbinden[5]. Aus Anschauungsgründen werden hier aber Reepschnüre verwendet.
-
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
-
Dann nimmt man mit der rechten Hand die hintere Schnur (hier grün) und schlingt sie einmal um das eigene Ende. Nicht aber um das gelbe Ende. Damit hat man einen Halben Schlag um das gelbe Ende gemacht.
-
Nun nimmt man das gelbe Ende und fährt es von oben nach unten durch den Halben Schlag.
-
Nur noch zuziehen und fertig.
Weberknoten (#486) - Doppelter Glanzknoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die ersten zwei Knüpfschritte sind exakt gleich wie schon oben beim Gewöhnlichen Weberknoten gezeigt.
-
Man kreuzt die zwei Enden in der gezeigten Weise und hält sie in der linken Hand zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger fest.
-
Dann nimmt man mit der rechten Hand die hintere Schnur (hier grün) und schlingt sie einmal um das eigene Ende. Nicht aber um das gelbe Ende. Damit hat man einen Halben Schlag um das gelbe Ende gemacht.
-
Nun macht man wie gezeigt einen Törn um das gelbe Ende.
-
Und steckt das gelbe Ende durch den ersten halben Schlag.
-
Noch festziehen und fertig.
Weberknoten (#487)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ABoK #487
Es ist derselbe Knoten, wie der Kreuz- oder Reffknoten, aber er wird ganz anders gebunden. Er ist kein so guter Weberknoten, weil die Enden dazu neigen, den Knoten brechen zu lassen, wenn er durch die Blätter läuft.[6]
-
Zwei Enden werden in der gezeigten Form gekreuzt.
-
Dann wird mit der stehenden Part des vorderen Ende (grün) ein Kreis im Uhrzeigersinn gemacht und sie unter das gelbe Ende und wieder über das gelbe Ende geführt.
-
Nun noch das gelbe Ende von oben durch die Bucht des grünen und gelben Endes wie gezeigt fahren.
-
Fertig ist dieser Weberknoten oder auch Kreuz-oder Reffknoten
Doppelter Weberknoten (#488)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ABoK #488
Er ist derselbe Knoten wie der Doppelter Schotstek.[7] Beim Binden dieses Knotens, werden die Enden ein bisschen länger gelassen, weil ein gewisser Slip auftritt, wenn man sie festzieht.
-
Doppelter Weberknoten
Falscher Schotstek (#492)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ABoK #492
Verwendet wurde dieser Knoten in der Spitzenfertigung. Schnell gebunden ist er zwar nicht so sicher wie der Einfache Schotstek (siehe oben), aber wenn Garn oder Faden nicht sehr glatt sind, völlig gleichwertig. Zwei wichtige Forderungen an einen Weberknoten sind: Leicht durch die Blätter gehen und und nicht im Gewebe auffallen.[8]
-
Falscher Schotstek
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 269 (#1418).
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, Seite 88 bis 91.
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005. Knoten verschiedener Berufe und Tätigkeiten. Abschnitt: Der Weber, S. 88.
- ↑ Geoffrey Budworth: Knoten. Das Praxishandbuch. Delius Klasing Verlag, 1. Auflage 2009, S. 64. Titel der englischen Originalausgabe: Handbook of Knots and Knot Tying, 1999
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#485)
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#487)
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#488)
- ↑ Clifford W. Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. 6. Auflage. Edition Maritim, Hamburg 2005, S. 88 (#492)