Turoyo

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Turoyo

Gesprochen in

Türkei; heute weltweit verstreut
Sprecher ca.250.000 (allein in Europa)[1][2]
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in -
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

tru

Turoyo-Sprachgebiet mit Dörfern südöstlich von Diyarbakır (russisch). Beide Farbtöne: Ende 19. Jahrhundert, dunklerer Farbton: Ende der 1960er Jahre. Karte des Linguarium-Projektes der Moskauer Lomonossow-Universität.

Turoyo oder Surayt (syrisch ܣܘܪܝܬ) ist eine aramäische Sprache, die ursprünglich vor allem im Gebiet des Tur Abdin im Südosten der heutigen Türkei und im Nordosten von Syrien von syrisch-orthodoxen Christen gesprochen wurde und auch heute noch – trotz massiver Auswanderung – gesprochen wird.

Turoyo ist dem neuaramäischen Dialekt der aramäischen Sprache sehr ähnlich, der auch "Suryoyo" oder "Surayt" genannt wird. Beide gehören zu den (neu-)ostaramäischen Sprachen. Eine gegenseitige Verständigung unter diesen beiden Sprachen bzw. Dialekten ist daher möglich, während dies mit anderen aramäischen Sprachen nicht oder kaum möglich ist, obwohl alle aramäischen Sprachen zu den semitischen Sprachen gehören.

Turoyo wurde primär mündlich überliefert; schriftliche Quellen sind erst sehr spät entstanden. Trotz ihrer massiven Unterdrückung und Verfolgung durch verschiedene Völker und Staaten (vor allem in der Türkei des 20. Jahrhunderts) ist es den syrischen Christen (Suryoye) gelungen, ihre Sprache vor dem Aussterben zu bewahren. Turoyo wird heute allein in Europa von etwa 250.000 Menschen gesprochen.[3][4] Der Großteil der Sprecher sind Migranten, die aus ihrer ursprünglichen Heimat in meist westliche Länder ausgewandert sind, wie z. B. Westeuropa, Amerika und Australien.

  • Adolf Siegel: Laut- und Formenlehre des neuaramäischen Dialekts des Tür Abdîn. Orientbuchhandlung H. Lafaire, Hannover 1923 (Beiträge zur semitischen Philologie und Linguistik 2, ZDB-ID 539409-0; zugleich: Königsberg, Phil. Diss., 1923; reprografischer Nachdruck, Lizenzausgabe, Olms, Hildesheim 1968).
  • Otto Jastrow: Laut- und Formenlehre des neuaramäischen Dialekts von Mīdin im Ṭūr ʿAbdīn. 4. unveränderte Auflage. Harrassowitz, Wiesbaden 1993, ISBN 3-447-03334-7 (Semitica Viva 9; zugleich: Saarbrücken, Univ., Diss., 1967).
  • Otto Jastrow: Lehrbuch der Ṭuroyo-Sprache. Harrassowitz, Wiesbaden 1992, ISBN 3-447-03213-8 (Semitica Viva. Series didactica 2).
  • Otto Jastrow: The Neo-Aramaic Languages. In: Robert Hetzron (Hrsg.): The Semitic Languages. Routledge, London u. a. 1997, ISBN 0-415-05767-1, S. 334–377 (Routledge Language Family Descriptions).
  • Michael Waltisberg: Syntax des Ṭuroyo (= Semitica Viva 55). Harrassowitz, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-447-10731-0.
  • Efrem Yildiz: Grammar of the Modern Assyrian Language. 2020, ISBN 978-84-946878-6-0.
  • Talay Shabo: Ein Einführungskurs ins Surayt-Aramäische (Turoyo). Hrsg.: Bar Habraeus Verlag. Bar Habraeus Verlag, Glane 2017, ISBN 978-90-5047-065-0.

Einzelnachweise

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  1. https://userblogs.fu-berlin.de/saop/didyouknow/
  2. https://omniglot.com/writing/turoyo.htm
  3. https://userblogs.fu-berlin.de/saop/didyouknow/
  4. https://omniglot.com/writing/turoyo.htm