Tetramethylblei

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Strukturformel
Strukturformel von Tetramethylblei
Allgemeines
Name Tetramethylblei
Andere Namen
  • Bleitetramethyl
  • Tetramethylplumban
  • Methylplumban
  • Octel Fluid
  • Octel TML
  • TML
Summenformel C4H12Pb
Kurzbeschreibung

entzündliche, flüchtige, farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-74-1
EG-Nummer 200-897-0
ECHA-InfoCard 100.000.816
PubChem 6394
Wikidata Q425777
Eigenschaften
Molare Masse 267,33 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,00 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−28 °C[1]

Siedepunkt

110 °C[1]

Dampfdruck

32 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit
  • sehr schwer in Wasser (300 mg·l−1 bei 20 °C)[1]
  • nahezu unlöslich in 96 % Ethanol[2]
  • mischbar mit Ether und anderen gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln[2]
Brechungsindex

1,512 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360Df​‐​330​‐​310​‐​300​‐​373​‐​410
P: ?
MAK

0,05 mg·m−3 (berechnet als Blei)[4]

Toxikologische Daten

105 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Tetramethylblei, mit der Konstitutionsformel Pb(CH3)4, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der bleiorganischen Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung

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Tetramethylblei kann durch Reaktion von Blei(II)-chlorid mit Methylmagnesiumchlorid (welches selbst durch Reaktion von Magnesium mit Methylchlorid dargestellt wird) gewonnen werden.[2]

Alternativ kann es durch Reaktion von Blei(II)-iodid mit Methyllithium und Methyliodid gewonnen werden.[2]

Technisch wurde Tetramethylblei vorwiegend durch Reaktion einer Blei-Natrium-Legierung mit Methylchlorid hergestellt.[5]

Tetramethylblei ist eine entzündliche, flüchtige, farblose, stark lichtbrechende Flüssigkeit mit süßlichem Geruch, welche sehr schwer löslich in Wasser ist. Sie zersetzt sich ab einer Temperatur über 90 °C explosionsartig, wobei unter anderem Bleirauch entsteht.[1][2]

Tetramethylblei wird dem Benzin für Ottomotoren (vor allem auch für Flugzeugmotoren) als Antiklopfmittel zugesetzt.[6]

Sicherheitshinweise

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Die Dämpfe von Tetramethylblei können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt 38 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Tetramethylblei in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 781 f.
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Bleialkyle im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. Dezember 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 75-74-1 bzw. Tetramethylblei), abgerufen am 2. November 2015.
  5. Dodd S. Carr: Lead Compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry. Wiley-VCH, Weinheim 2005, doi:10.1002/14356007.a15_249.
  6. Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie: Blei (Zitat: „Dies wird zwar nicht mehr dem Benzin für Ottomotoren zugesetzt. Es ist aber noch reichlich im Benzin für kolbengetriebene Flugzeugmotoren enthalten.“)