Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins

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Deutscher Alpenverein Sektion Nürnberg
(DAV Nürnberg)
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Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 14. Dezember 1869[1]
Sitz Nürnberg, Bayern
Zweck Wandern – Alpinsport – Naturschutz
Vorsitz Wolfgang Tittus
Mitglieder 13.238 (Stand: 31. Dezember 2023)[2]
Website dav-nuernberg.de

Der Deutsche Alpenverein Sektion Nürnberg e. V. (kurz DAV Nürnberg) ist mit 13.238 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2023)[3] einer der größten Sportvereine Deutschlands und auf Platz 17 der größten Sektionen des Deutschen Alpenvereins. In Nürnberg ist die Sektion der drittgrößte Sportverein nach dem 1. FC Nürnberg mit rund 29.500 Mitgliedern und dem Post SV Nürnberg mit 16.000 Mitgliedern.

Bereits im Jahr der Gründung des Deutschen Alpenvereins in München wurde in Nürnberg am 14. Dezember 1869 durch Eduard Beierlacher, einem praktischen Arzt in Nürnberg, und weitere zehn Bergfreunde die Sektion Nürnberg gegründet. Dies war die zehnte Gründung einer Sektion in Deutschland nach der Sektion München.[1] Die Sektion Nürnberg bezeichnet sich selbst als „Mitgründungssektion“ des Deutschen Alpenvereins (DAV).

Der im Jahr 1873 erfolgte Zusammenschluss mit dem schon im Jahr 1862 gegründeten Österreichischen Alpenverein machte die Sektion zum Mitglied des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. In der Generalversammlung vom 16. Juni 1874 wurde der Grundstein für die Sektionsbibliothek gelegt. Im Jahr 1875 fand das erste Winterfest statt. Im selben Jahr wurden die Satzungen der Sektion abgeändert und wesentlich erweitert, eine Veränderung ergab die Beitrittsmöglichkeit von Minderjährigen, bei der Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder. Am 8. November 1881 wurde die Sektion in das Vereinsregister eingetragen, gleichzeitig wurde die Beitrittsmöglichkeit Minderjähriger aufgehoben.

Seit den Jahren 1881 kann die Sektion Nürnberg auf rege Tätigkeit im Stubaital zurückblicken. Die damaligen Sektionsvorstände waren eifrig bemüht, einen Hüttenplatz zu finden. Im oberen Langental am Fuß der Gamsspitze bei Ranalt ein Ortsteil von Neustift im Stubaital wurde die Sektion fündig und bekam kostenlos einen Platz zur Verfügung gestellt. So konnte am 16. August 1886 eine noch relativ kleine Nürnberger Hütte mit nur 8 Matratzenlagern eingeweiht werden. Erweiterungen der Hütte fanden 1898 und 1907 statt.

Der weiteren Entwicklung der Sektion Nürnberg konnten die in den Jahren 1900 bis 1909 erfolgten Gründungen vier zusätzlicher Alpenvereinssektionen in Nürnberg keinen Schaden zufügen. Vor der Jahrhundertwende gründeten Mitglieder der Sektion eine Vereinigung, die dem Namen der Sektion Nürnberg in Bergsteigerkreisen weit über die Heimat hinaus besonderes Ansehen brachte. Es war die Bergsteigervereinigung Mir san g'stellt. 1896 erwarb die Sektion Nürnberg von der Gemeinde Pozza di Fassa den Baugrund für den Bau einer Schutzhütte im oberen Contrintal. Bereits ein Jahr später konnte die Hütte am 28. Juli 1897 mit dem Namen Contrinhaus zu Füßen des Gran Vernel eröffnet werden.

Große Bedeutung im gesellschaftlichen Leben Nürnbergs errang das Winterfest. Es wurde über viele Jahre in den Räumen des „Apollo Theaters“ abgehalten. Am 18. Oktober 1907 wurde von 15 Sektionsmitgliedern die „Wintersportvereinigung“ gegründet. 1909 wurde der Weg von der Bsuchalm zur Nürnberger Hütte gebaut. Im Jahr 1909 stellte die Verwaltung eine Bürokraft hauptamtlich an, da die anfallende Arbeit nebenberuflich nicht mehr bewältigt werden konnte. 1911 kam die Sektion durch eine Stiftung auch im Frankenjura zu einem Hüttenbesitz. Es war ein Blockhaus im Gebiet des „Schwarzen Brandes“ bei Hirschbach in der Hersbrucker Alb, das besonders für die Pflege eines angelegten Alpenpflanzengartens gedacht war. Nach mehrmaligem Verlegen des Gartens entstand dann die Carl-Semler-Hütte mit dem heute noch bestehenden Alpenpflanzengarten am Südhang des Hohenberg bei Etzelwang. Merklich still wurde es in der Sektion während des Ersten Weltkrieges und in den folgenden Jahren. 1919 wurde die zweite Hauptversammlung des Gesamtvereins in Nürnberg abgehalten.

Erst ab 1924 trat die Sektion in der Öffentlichkeit wieder stärker in Erscheinung. 1925 bildet sich eine Schuhplattlergruppe. Ab 1926 erschienen monatliche Mitteilungen der Sektion. Im selben Jahr wurden auf Kosten der Sektion Kurse zur bergsteigerischen Ausbildung eingeführt. Die „Wintersportvereinigung der Sektion Nürnberg“, wie sie damals genannt wurde, war aktiv. Zur Vorbereitung für die Schneeschuhwanderungen wurden das ganze Jahr hindurch Schwimm- und Leichtathletikstunden abgehalten. Das Faltbootfahren wurde schon zu dieser Zeit eifrig und mit guten Leistungen betrieben.

Die Jahre nach 1933 brachten auch der Sektion viele Hemmnisse und Einschränkungen. Mit dem Jahre 1945 kam die völlige Zerschlagung der Sektion Nürnberg, damit verbunden auch der Verlust der Nürnberger Hütte. Im selben Jahr wurde beim Einmarsch der amerikanischen Besatzungstruppen die Sektion, wie alle deutschen Vereine, verboten. Die Hütten in Österreich wurden beschlagnahmt und vom Österreichischen Alpenverein treuhänderisch verwaltet. Die Wiedergründung einzelner Sektionen ab Winter 1945/46 fand statt. Auch die Sektion in Nürnberg war wieder am Entstehen, erst im Verborgenen, dann offiziell erstand die Sektion Nürnberg wieder. 1952 wurde die am Mühlberg oberhalb Happurg-Thalheim bei Hersbruck stehende Thalheimer Hütte erworben. Sie war 1925 von der alpinen Gesellschaft „Die Lahntaler“ erbaut worden.

Erst 1956 erhielt die Sektion Nürnberg die vom Österreichischen Alpenverein verwaltete Nürnberger Hütte wieder in ihren Besitz. 1957 begannen die Arbeiten an der Egloffsteiner Hütte in Egloffstein-Dietersberg in der Fränkischen Alb. Die Hütteneinweihung fand am 20. Juli 1959 zusammen mit der Sonnwendfeier statt. Später wurde die Hütte in Ossi-Bühler-Hütte, nach Oskar Bühler dem Bergsteiger, umbenannt. Daneben wurde aber auch an dem Aus- und Umbau der Nürnberger Hütte gearbeitet. Eine Materialseilbahn war inzwischen zur leichteren Versorgung der Hütte entstanden, die elektrische Stromversorgung war so nebenbei eine Selbstverständlichkeit geworden. Der Spender bedeutender Geldmittel zum Ausbau der Nürnberger Hütte, Herr Fritz Hintermayr, hat der Sektion große Sorgen genommen.[4]

Die 1952 gegründete Ortsgruppe in Roth spaltete sich 1994 als eigenständige Sektion Roth ab. Ebenfalls trennte sich die 1967 gegründete Ortgruppe in Altdorf 1994 von der Sektion Nürnberg und formierte sich als eigenständige Sektion Altdorf.

Momentan werden vier Hütten unterhalten. Als Vereinsheim dient ein Turm in der nördlichen Stadtmauer mit zwei Räumen und einem gemütlichen Innenhof. Der Jugend der Sektion Nürnberg dient ebenfalls ein Turm in der südlichen Stadtmauer als Treffpunkt, mit einer Boulderwand und einem Gruppenraum.

Sektionsvorsitzende

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Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten der Sektion seit Gründung.[5]

Amtszeit Präsident
1869–1871 Eduard Baierlacher
1872–1873 G. Seelhorst
1874–1876 Heinrich Loschge
1876–1891 Anton Friedrich Freiherr von Tröltsch
1891–1895 Ludwig Koch
1896–1913 Jobst Ries
1914 Christ. Kittler
1915–1933 Christian Behringer
1934–1945 Josef Belz
1945 Willy Sperling, Jakob Heindel
1945–1951 Wilhelm Kraft
1952–1958 Karl Stöhr
1959–1961 Ernst Wolpert
Amtszeit Präsident
1962–1963 Wilhelm Galster
1963–1973 Reimund Derks
1974–1981 Oskar Bühler
1982–1992 Alexander Bogsch
1992–1993 Manfred Armbrust
1993–1994 Ludwig Schrödel
1994–1997 Clemens Kalb
Seit 1997 Wolfgang Tittus
Jahr Mitglieder
1869 .00011
1900 01.285
1909 01.613
1929 02.760
1959 03.000
1970 04.500
1994 07.000
2023 12.865

Bekannte Mitglieder

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Hütten der Sektion

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aus Stein gebaute Berghütte mit Nebengebäude im felsigen Gelände, im Hintergrund eine massive Bergwand, in höheren Lagen mit Schnee
Nürnberger Hütte; Nordseite vom Anstiegsweg mit Blick zur Hohen Wand im Alpenhauptkamm.
Hersbrucker Schweiz
Fränkische Schweiz
Stubaier Alpen

Ehemalige Hütte

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JDAV Alpenverein Sektion Nürnberg

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Die Jugend des Alpenverein Nürnberg bietet vielseitige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: vom Alpinklettern über Bergsteigen, Bouldern, Schitouren, Schneeschuhwanderungen, Slackline balancieren, Sportklettern, Eisklettern, Tourenplanung, Wandern werden mit professionellem Wissen angeboten. Erlebnis-Freizeiten und Kurzausflüge gehen in diverse Klettergebiete, in die Alpen und nach ganz Europa.[11]

  • Kletteranlage der Sektion[12]
Commons: Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b DAV-Bibliothek.de: Sektionsschriften Sektion Nürnberg
  2. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  3. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  4. Festschrift 100 Jahre Sektion Nürnberg. (PDF) In: dav-bibliothek.de. S. 20–26, abgerufen am 26. Februar 2023 (eingescannte Festschrift in der DAV-Bibliothek).
  5. DAV-Bibliothek.de: Sektionsschriften Sektion Nürnberg (PDF; 16 MB) Seite 11
  6. privater Eigner: Fritz-Hintermayr-Hütte
  7. DAV-Nürnberg.de: Carl-Semler Hütte
  8. DAV-Nürnberg.de: Thalheimer Hütte
  9. DAV-Nürnberg.de: Ossi-Bühler-Hütte
  10. RifugioContrin.it.de: Rifugio Contrin
  11. JDAV Alpenverein Sektion Nürnberg
  12. Climbing Factory (Klettern in Nürnberg)