Reiherschnäbel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Reiherschnäbel

Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium), Illustration

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Storchschnabelartige (Geraniales)
Familie: Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)
Gattung: Reiherschnäbel
Wissenschaftlicher Name
Erodium
L’Hér. ex Aiton
Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
Korsika-Reiherschnabel (Erodium corsicum)
Erodium glandulosum
Drüsiger Reiherschnabel (Erodium lebelii) in Bray-Dunes (Nordfrankreich)
Moschus-Reiherschnabel (Erodium moschatum)
Balearen-Reiherschnabel (Erodium reichardii)
Habitat, Habitus, Blüte und Frucht von Erodium texanum
Storchschnabelförmige Früchte des Groß-Reiherschnabels (Erodium ciconium)
Reife, getrocknete Frucht des Groß-Reiher­schna­bels (Erodium ciconium)

Die Reiherschnäbel (Erodium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Die etwa 60 bis 75 Arten der Gattung sind weltweit verbreitet. Sie kommen hauptsächlich in den gemäßigten Zonen in Europa, Afrika und Australien vor.

Es sind ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Pflanzenteile sind behaart. Die hauptsächlich in grundständigen Rosetten und gegen- oder wechselständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind einfach oder zusammengesetzt, oft fein gefiedert. Nebenblätter sind vorhanden.

Die Blüten stehen selten einzeln, meist zu zweit bis neunt in end- oder achselständigen doldigen Blütenständen. Die gestielten, oft kleinen, fünfzähligen, radiärsymmetrischen bis schwach zygomorphen, zwittrigen Blüten. Sie sind denen der Gattung Storchschnäbel (Geranium) ähnlich. Die fünf Kelchblätter sind frei. Die fünf freien, genagelten Kronblätter weisen Farben von rosa über violett bis blau auf. Ein Diskus ist vorhanden. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden, von ihnen sind nur fünf fertil; die Staminodien stehen zwischen den fertilen Staubblättern. Fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. In jedem der fünf Fruchtknotenfächer gibt es nur eine Samenanlage. Der Griffel endet in fünf Narben.

Die Spaltfrüchte sind wie bei allen Geraniaceae storchschnabelförmig und zerspringen in fünf einsamige Teilfrüchte. Der borstige „Fruchtschnabel“ (die Granne) rollt sich bei der Reife, durch das Trocknen schraubiger Innenstrukturen bedingt, engschraubig im bohnischen Wicklungssinn ein.[1]

Arten (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitteleuropäische Arten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere europäische Arten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außereuropäische Arten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier nur eine Auswahl:

Wenige Erodium-Arten und vor allem ihre Sorten werden im Garten und in Parks als Bodendecker, für Steingärten oder Mauerspalten verwendet.

Commons: Reiherschnäbel (Erodium) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • David Allardice Webb, Arthur Oliver Chater: Erodium L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 199–204 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • T. D. Macfarlane: Erodium. In: Western Australian Herbarium (Hrsg.): FloraBase. The Western Australian Flora. Department of Environment and Conservation 2008 (engl.).
  • Gwen J. Harden: Erodium. In: Gwen J. Harden (Hrsg.): Flora of New South Wales. Band 3, New South Wales University Press, Kensington 1992, ISBN 0-86840-172-2, S. 27, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, online (mit geringfügigen Änderungen) (engl.).
  • Langran Xu, Carlos Aedo: Erodium. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3, S. 29 (englisch, onlinePDF-Datei).
  • Yasin J. Nasir: Flora of Pakistan 149: Geraniaceae. Department of Botany, University of Karachi u. a., Karachi u. a. 1983, OCLC 690811671, Erodium, S. 1–43 (englisch, online).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Paul Simons: Pflanzen in Bewegung. Springer, 1994, ISBN 978-3-0348-6184-7 (Reprint), S. 41.
  2. a b c d Datenblatt Erodium bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  3. a b c d e f g h i j k l m J. Aldasoro, L. Sáez & C. Navarro (2009): Erodium.-– In: C. Aedo, B. Estébanez & C. Navarro (ed.) with contributions from E. von Raab-Straube & G. Parolly: Geraniaceae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011. [1].
  4. Infos bei winterharte-stauden.com
  5. a b c Werner Greuter, Hervé-Maurice Burdet, Gilbert Long (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 3: Dicotyledones (Convolvulaceae – Labiatae). Conservatoire et Jardin Botanique, Genève 1986, ISBN 2-8277-0153-7 (englisch, online).
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive). Abgerufen am 31. März 2024.
  7. Bochumer Botanischer Verein e. V. Mallorca-Exkursion 2008 der LÖK-AG der Ruhr-Universität Bochum
  8. a b Erodium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.