Peter Woeste

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Woeste (* 21. März 1959 in Werdohl) ist ein deutscher Diplomat. Er ist seit Dezember 2020 Deutscher Botschafter in El Salvador.[1] Vorher war er unter anderem Botschafter in Malawi und Ruanda. Er verfasste 1995 den ersten deutschsprachigen Reiseführer über die Mongolei.

Nach dem Abitur studierte Woeste Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Er wurde 1978 im Corps Hasso-Nassovia recipiert und zeichnete sich als Senior aus.[2] Er setzte sein Studium an der Universität Lausanne fort und schloss es mit den beiden juristischen Staatsexamen ab. Zwischenzeitlich arbeitete er als Journalist für verschiedene Tageszeitungen. 1986 wurde er in Marburg zum Dr. iur. promoviert.[3]

Woeste ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst und der Laufbahnprüfung war er von 1991 und 1994 Ständiger Vertreter des Leiters der Botschaft Ulan Batar (Mongolei). Er gehörte zu den Ersten, die das Land nach dem Ende des Kommunismus und der Öffnung zum Westen Anfang der 1990er Jahre bereisten. Aus den daraus gewonnenen Erlebnissen und Eindrücken entstand 1995 der erste deutschsprachige Reiseführer über die Mongolei. Die Neuauflage von 2011 erhielt eine Auszeichnung der Internationalen Tourismusmesse Berlin (ITB BuchAwards), unterdessen in 5. Auflage erschienen.

Nach seiner Rückkehr aus Ulaanbaatar wurde er 1994 zunächst Referent im Arbeitsstab Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt und anschließend von 1997 bis 2001 Pressereferent an der Botschaft Pretoria (Südafrika). Danach war er bis 2005 als stellvertretender Leiter des Arbeitsstabes Deutsche Internationale Personalpolitik wieder im Auswärtigen Amt tätig sowie danach Organisator der Konferenz zu Naturkatastrophen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Zwischen 2006 und 2008 war Woeste stellvertretender Leiter der Wirtschaftsabteilung an der Ständigen Vertretung bei der UNO in New York City sowie im Anschluss Referatsleiter in der Abteilung Vereinte Nationen des Auswärtigen Amts. Seine in den USA gewonnenen Erfahrungen verarbeitete er als freiberuflicher Autor in zwei Büchern.

Von 2011 bis 2016 war Woeste als Nachfolger von Rainer Müller Botschafter in Malawi. Ab September 2016 war er Botschafter in Ruanda. Im April 2019 wurde er des Landes Ruanda verwiesen, nachdem der ruandische Geheimdienst eine E-Mail Woestes abgefangen hatte, in der er den ruandischen Präsidenten Paul Kagame kritisierte.[4]

Nach einer zwischenzeitlichen Tätigkeit als Diplomat in Residence am German Institute of Global and Area Studies in Hamburg wurde er Im Oktober 2020 zum Botschafter in El Salvador ernannt und überreichte am 7. Dezember 2020 sein Beglaubigungsschreiben an den Präsidenten der Republik El Salvador, Nayib Armando Bukele Ortez.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Meldung im Bundesanzeiger: BAnz AT 13.01.2021 S1
  2. Kösener Corpslisten 1996, 68/1538
  3. Dissertation: Akademische Väter als Richter. Zur Geschichte der akademischen Gerichtsbarkeit der Philipps-Universität unter besonderen Berücksichtigung von Gerichtsverfahren dem 18. und 19. Jahrhundert.
  4. Ruanda wirft deutschem Botschafter Beleidigungen vor. 9. April 2019, abgerufen am 1. November 2019.
  5. Preisträger