Orleshausen

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Orleshausen
Stadt Büdingen
Koordinaten: 50° 17′ N, 9° 4′ OKoordinaten: 50° 17′ 11″ N, 9° 4′ 3″ O
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche: 3,19 km²[1]
Einwohner: 736 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 231 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06042
Karte
Übersichtskarte von Orleshausen

Orleshausen ist ein Stadtteil von Büdingen im hessischen Wetteraukreis.

Geographische Lage

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Orleshausen liegt drei Kilometer westlich von Büdingen an der Seemenbachaue.

Orleshausen, Gaststätte: die Alte Schule

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung Orleshausens stammt aus einem Wunderprotokoll für die Heiligsprechung der thüringischen Landgräfin Elisabeth aus dem Herbst 1232. Dort ist der Ortsname als Orleibeshusen belegt.[3] Der Ortsname leitet sich vermutlich aus der frühmittelalterlichen fränkischen Besiedlung ab, auf die der Namensbestandteil „-hausen“ hindeutet. Der Personenname „Ortlip“ wird hier mit dem Suffix „hausen“ verbunden. Ortlip überträgt zwischen 750 und 802 Besitz in Düdelsheim[4] an das Kloster Fulda.[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Orleshausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Büdingen eingegliedert.[6][7] Für Orleshausen wurde ein Ortsbezirk errichtet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Orleshausen angehört(e):[9][10][11]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Orleshausen 735 Einwohner. Darunter waren 66 (9,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 330 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 294 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 96 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 210 Haushaltungen lebten keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung
Büches: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
238
1840
  
282
1846
  
273
1852
  
298
1858
  
297
1864
  
252
1871
  
262
1875
  
254
1885
  
253
1895
  
298
1905
  
316
1910
  
297
1925
  
294
1939
  
298
1946
  
395
1950
  
422
1956
  
389
1961
  
438
1967
  
448
1970
  
454
1980
  
?
1990
  
595
2000
  
639
2011
  
735
2022
  
736
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[9]; Stadt Büdingen; Zensus 2011[15]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 352 evangelische (= 80,37 %), 81 katholische (= 18,49 %) Einwohner[9]

Für Orleshausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Orleshausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 50,68 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Orleshausen“ an.[16] Der Ortsbeirat wählte Jutta Savarino zur Ortsvorsteherin.[17]

Kulturdenkmäler

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Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Orleshausen

  • Hans Georg Ruppel und Karin Müller: Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen = Darmstädter Archivschriften 2. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1976., S. 168–169.
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I, Braunschweig/Wiesbaden, Friedr. Vieweg & Sohn 1982, ISBN 3-528-06231-2, S. 173–174.
  • Literatur über Orleshausen nach GND In: Hessische Bibliographie
Commons: Orleshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Befreiungskriege.
  4. Mediatisierung infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen.
  6. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Büdingen) und Verwaltung.
  7. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  8. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  9. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. Familienstadt Büdingen: Orleshausen. Abgerufen am 11. September 2023.
  2. Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen am 11. September 2023.
  3. Huyskens, Quellen zur heiligen Elisabeth, S. 207, Becker, Krankheit und Wunderheilung, S. 231.
  4. Werner Wagner, Die Dörfer und Städte des 1972 aufgelösten Landkreises Büdingen und die Ersterwähnung jedes einzelnen Ortes. in: Büdinger Geschichtsblätter XXII, 2011, S. 225 ff, S. 238.
  5. Edmund Ernst Stengel, Urkundenbuch Fulda, S. 443, Nr. 355, Vorbemerkung.
  6. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 353.
  8. a b Hauptsatzung. (PDF; 150 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  9. a b c Orleshausen, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. April 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 411, 415 (online bei Google Books).
  13. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  14. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  16. Ortsbeiratswahl Büches. In: Votemanager. Stadt Büdingen, abgerufen im Juni 2024.
  17. Ortsbeirat Orleshausen. In: Ratsinfosystem. Stadt Büdingen, abgerufen im Mai 2024.