Laurenskerk (Rotterdam)

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Die Laurenskerk
Die ausgebrannte Kirche nach dem Bombardement 1940

Die Grote oder Laurenskerk ist eine gotische Kirche und der einzige mittelalterliche Überrest der niederländischen Stadt Rotterdam.

Die Laurenskerk entstand zwischen 1449 und 1525. 1572 wurde die Reformation eingeführt und die Kirche evangelisch-reformierte Pfarrkirche. Im Jahre 1621 erhielt der Kirchturm einen hölzernen Helm, der aber wegen schlechter Qualität des Materials schon 1645 wieder abgebrochen werden musste. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche während des Bombardements der deutschen Luftwaffe am 14. Mai 1940 schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1952 bis 1968. 1971 wurde eine neue Kirchengemeinde gegründet (als Teil der Reformierten Gemeinde Rotterdams), die Laurenspastoraat genannt wurde, so dass seither wieder regelmäßig Gottesdienste in der Laurenskerk stattfinden konnten.

Die Laurenskirche ist im Rahmen der Nagelkreuzgemeinschaft (Community of the Cross of Nails) mit vielen großen Kirchen in der Welt verbunden. Jeden Freitag wird in diesen Kirchen zur gleichen Zeit das Friedensgebet gebetet. Daneben finden in der Kirche regelmäßig Konzerte und Symposien statt.

Die Laurenskerk verfügt über vier Orgeln: Hauptorgel, Querschifforgel (auch als Vierungsorgel bezeichnet), Chororgel und Positiv. Sämtliche Orgelwerke wurden von der Orgelbaufirma Marcussen & Søn (Dänemark) erbaut. Die Orgeln der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurden beim Bombenangriff von 1940 zerstört.

Hauptorgel von 1973

Die Hauptorgel ist mit ihren 84 Registern auf vier Manualen und Pedal die größte Orgel der Niederlande. Vollendet wurde das Instrument 1973. Der Architekt J. W. C. Besemer entwarf das Gehäuse, das sich an älteren Vorbildern anlehnt. Das Instrument weist eine rein mechanische Spiel- und Registertraktur auf und ist damit die größte niederländische Orgeln in dieser Bauweise.[1] Durch eine pneumatische Barkermaschine wird ein leichtgängiges Spiel gewährleistet. Klanglich ermöglicht die Orgel die Wiedergabe verschiedener Stilrichtungen: Das Werkprinzip widerspiegelt den klassischen Orgelbau der Barockzeit, das Oberwerk ist symphonisch-romantisch geprägt, das Chamadewerk orientiert sich an typisch spanischen Registern. Insgesamt besitzt die Orgel 7.486 Pfeifen, ist 10,5 m breit und 18,1 m hoch.[2] 2013 wurde das Instrument als virtuelle Version für die Orgelsimulationssoftware Hauptwerk veröffentlicht.

I Rückwerk C–g3
01. Quintadena 16′
02. Praestant 08′
03. Hohlflöte 08′
04. Quintadena 08′
05. Octav 04′
06. Rohrflöte 04′
07. Quint 0223
08. Octav 02′
09. Waldflöte 02′
10. Sifflet 0113
11. Sesquialter II–IV
12. Mixtuur VI–VIII
13. Scharff IV–VI
14. Dulciaan 08′
15. Krummhorn 08′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
16. Praestant 16′
17. Octav 08′
18. Offenflöte 08′
19. Quint 0513
20. Octav 04′
21. Spitzflöte 04′
22. Octav 02′
23. Mixtuur VIII–X
24. Rauschpfeife III–IV
25. Scharff VI–VIII
26. Trompete 16′
27. Trompete 08′
28. Cornet V (D)
III Oberwerk C–g3
29. Gedeckt 16′
30. Praestant 08′
31. Baarpfeife 08′
32. Rohrflöte 08′
33. Viola di Gamba 08′
34. Viola di Gamba[Anm. 1] 08′
35. Octav 04′
36. Offenflöte 04′
37. Terzian 0315
38. Rohrquinte 0223
39. Nachthorn 02′
40. Terzian 0135
41. Mixtuur V–VII
42. Zimbel III
(Fortsetzung)
43. Bombarde 16′
44. Trompette 08′
45. Vox humana 08′
46. Clairon 04′
Tremulant
Chamaden
47. Trompeta magna (D) 16′
48. Trompeta brillante (B,D) 08′
49. Trompeta de batalla (B,D) 08′
50. Clarin fuerte (B,D) 04′
51. Clarin (B) 02′
52. Orlos (B,D) 08′
IV Brustwerk C–g3
53. Gedeckt 08′
54. Praestant 04′
55. Blockflöte 04′
56. Nasard 0223
57. Octav 02′
58. Gedeckte Flöte 02′
59. Octav 01′
60. Terzian II
61. Scharff IV–V
62. Regaal 16′
63. Kromhoorn 08′
64. Regal 08′
Tremulant
Pedal C–f1
65. Praestant 32′
66. Octav 16′
67. Offener Subbass 0 16′
68. Gedeckte Quint 1023
69. Octav 08′
70. Gemshorn 08′
71. Rohrquinte 0513
72. Octav 04′
73. Koppelflöte 04′
74. Nachthorn 02′
75. Querflöte 01′
76. Rauschpfeife V
77. Mixtuur X
78. Cornet III
(Fortsetzung)
79. Posaune 32′
80. Posaune 16′
81. Fagott 16′
82. Trompete 00 08′
83. Trompete 04′
84. Zink 02′
  • Koppeln: I/II, III/II, IV/II, I/P, II/P, III/P
  • Anmerkungen:
(B)= Bass-Seite
(D)= Diskant-Seite
  1. Schwebend.

Querschifforgel

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Vierungsorgel

In das Orgelgehäuse der Querschifforgel aus dem Jahre 1657 baute die Orgelbaufirma Marcussen & Søn 1959 ein neues Orgelwerk mit 31 Registern auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[3]

I Hauptwerk C–g3
1. Prestant 8′
2. Roerfluit 8′
3. Octaaf 4′
4. Spitsfluit 4′
5. Octaaf 2′
6. Mixtuur V-VII 0
7. Cymbel 8′
8. Trompet 8′
II Rückpositiv C–g3
09. Holpijp 8′
10. Prestant 4′
11. Roerfluit 4′
12. Woudfluit 2′
13. Quint 113
14. Sexquialter II 0
15. Scherp IV
16. Dulciaan 8′
Tremulant
III Brustwerk C–g3
17. Gedekt 08′
18. Quintadena 0 04′
19. Koppelfluit 04′
20. Prestant 02′
21. Blokfluit 02′
22. Sifflet 01′
23. Cymbel II
24. Regaal 16′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
25. Spitsgedekt 16′
26. Prestant (= Nr. 1) 08′
27. Spitsgedekt (= Nr. 17) 08′
28. Octaaf 04′
29. Mixtuur VI
30. Fagot 16′
31. Schalmei 04′
  • Koppeln: II/I, III/I, I/P, II/P, III/P

Die Chororgel befindet sich in einem Orgelgehäuse von 1725 aus einer Amsterdamer Kirche. Das Orgelwerk wurde ebenfalls von der Orgelbaufirma Marcussen erbaut. Das Instrument hat acht Register auf einem Manualwerk (Gedekt 8’, Quintadeen 8’, Prestant 4’, Roerfluit 4’, Octaaf 2’, Fluit gedekt 2’, Mixtuur IV, Dulciaan 8’, Tremulant). Das Pedal ist angehängt. Das Instrument hat eine Manualkoppel an das Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[4]

Commons: Laurenskerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.laurenskerkrotterdam.nl: Orgels, abgerufen am 13. April 2022.
  2. Angaben nach www.marcussen-son.dk: Laurenskerk · Rotterdam, abgerufen am 16. November 2014.
  3. Informationen zur Vierungs-Orgel (niederländisch)
  4. Informationen zur Chororgel (niederländisch)

Koordinaten: 51° 55′ 17″ N, 4° 29′ 6″ O