Landesrundfunkanstalt

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Karte der ARD-Rundfunkanstalten
Landesrundfunkanstalten der ARD

Landesrundfunkanstalten heißen die neun Rundfunkveranstalter des öffentlichen Rechts, die für ein oder für mehrere deutsche Länder Hörfunk und Fernsehen veranstalten.

Von den Landesrundfunkanstalten sind diejenigen öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter zu unterscheiden, die für ganz Deutschland Programme veranstalten: das ZDF, die Deutsche Welle und das Deutschlandradio.

Die neun Landesrundfunkanstalten und die Anstalt des Bundesrechts Deutsche Welle haben sich in der ARD zusammengeschlossen.

Landesrundfunkanstalt
Kürzel
Logo
Sitz
Gesamterträge
2020 (Mio. EUR)
Mitarbeiter 2017
Gründung
Sendegebiet
Einwohner im
Sendegebiet (Mio.)
Bayerischer Rundfunk BR BR-Logo München 0.962 3.163 1949 Bayern 13,1
Hessischer Rundfunk hr HR-Logo Frankfurt am Main 0.435 1.730 1948 Hessen 06,3
Mitteldeutscher Rundfunk MDR MDR-Logo Leipzig 0.612 1.975 1991 Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen 08,3
Norddeutscher Rundfunk NDR NDR-Logo Hamburg 1.020 3.399 1956 Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein (alle seit 1956), Mecklenburg-Vorpommern (seit 1992) 14,4
Radio Bremen (RB)[1] Radio-Bremen-Logo Bremen 0.046 0.189 1945 Bremen 00,7
Rundfunk Berlin-Brandenburg rbb RBB-Logo Berlin, Potsdam 0.429 1.481 2003 Berlin, Brandenburg 06,2
Saarländischer Rundfunk SR SR-Logo Saarbrücken 0.068 0.567 1957 Saarland 01,0
Südwestrundfunk SWR SWR-Logo Stuttgart 1.065 3.244 1998 Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz 15,2
Westdeutscher Rundfunk Köln WDR WDR-Logo Köln 1.224 3.905 1956 Nordrhein-Westfalen 17,9

Unterschieden werden Mehr-Länder-Anstalten wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) und Anstalten, die nur ein Land versorgen wie der Bayerische Rundfunk (BR). Mehr-Länder-Anstalten betreiben zur Versorgung der einzelnen Länder jedoch eigene Programme (z. B. SWR Rheinland-Pfalz) und errichten Landesfunkhäuser (z. B. Landesfunkhaus Hannover des NDR) zur Berichterstattung aus den entsprechenden Landeshauptstädten, die nicht Sitz der Anstalt sind, und zur Produktion eigener Programme für die entsprechenden Länder.

Zur Ausstrahlung des zu dieser Zeit sehr aufwändigen Fernsehprogramms schlossen sich die Anstalten zur Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammen. Innerhalb der ARD ist genau aufgeteilt, welche Rundfunkanstalt wie zu den gemeinsamen Programmen beiträgt (vgl. z. B. die Produktion der Reihe Tatort durch verschiedene Anstalten). Festgelegt ist eine Quote, mit der jede Anstalt entsprechend Finanzkraft und Kapazität zum Unterhaltungs- und Informationsprogramm beiträgt. Auch die Auslandskorrespondenten sind einzelnen Anstalten zugeordnet.

Geschichte und Entwicklung

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Entwicklung der Durchschnittsgrößen und Anzahl der LRA

Die Einteilung der Sendegebiete entstand zunächst gemäß den Wünschen der Besatzungsmächte nach dem Zweiten Weltkrieg.

In Westdeutschland entstanden zunächst nur sechs Rundfunkanstalten: Die Briten bevorzugten eine Anstalt für den gesamten von ihnen verwalteten Raum und errichteten den Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). Ebenso die Franzosen, wodurch in der französischen Besatzungszone der Südwestfunk (SWF) entstand. Die Amerikaner dagegen bevorzugten eine eher kleinräumliche Einteilung gemäß den neu geschaffenen Ländern, worauf Bayerischer Rundfunk (BR), Süddeutscher Rundfunk (SDR), Hessischer Rundfunk (hr) und Radio Bremen entstanden.

Als Reaktion auf den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 wurde im Jahr 1954 der Sender Freies Berlin (SFB) als eigene Rundfunkanstalt gegründet, wodurch das Land Berlin aus dem Sendegebiet des NWDR ausschied. 1955 wurde die Aufteilung des restlichen NWDR in den Norddeutschen Rundfunk (NDR) und den Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR) zum 1. Januar 1956 beschlossen. Als letzte Anstalt in Westdeutschland wurde nach dem Beitritt des Saarlandes 1957 der Saarländische Rundfunk (SR) aus einer GmbH in eine öffentlich-rechtliche Landesrundfunkanstalt gewandelt.

In Ostdeutschland entstand in der DDR der Deutsche Fernsehfunk (DFF), der nach der Wende den Betrieb zum 31. Dezember 1991 einstellte. Stattdessen wurden 1991 zwei neue Sendeanstalten gegründet: die Mehr-Länder-Anstalt Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB). Mecklenburg-Vorpommern trat dem NDR bei; der SFB sendete fortan für ganz Berlin.

Seitdem veränderte sich die öffentlich-rechtliche Rundfunklandschaft durch Fusionen: 1998 gingen SWF und SDR im neuen Sender Südwestrundfunk (SWR) auf; SFB und ORB fusionierten 2003 zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Zeitleiste der Landesrundfunkanstalten und weiteren öffentlich-rechtliche Sendeanstalten seit 1945 (inkl. Besatzungszeit und DDR)
Bundesland / Sendegebiet 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
1945 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1990 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 heute
Berlin (West) NWDR NWDR SFB SFB RBB
Berlin (Ost) Radio Berlin Berliner Rundfunk Rundfunk der DDR DFF/Funkhaus Berlin
Brandenburg DFF/LSB ORB
Sachsen-Anhalt Mitteldeutscher Rundfunk DFF/Radio Sachsen-Anhalt MDR
Sachsen Radio Leipzig DFF/Sachsen Radio
Thüringen DFF/Thüringen 1
Mecklenburg-Vorpommern Berliner Rundfunk DFF/RMV NDR
Schleswig-Holstein NWDR NWDR NDR
Hamburg Radio Hamburg
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen WDR
Bremen Radio Bremen Radio Bremen
Hessen Radio Frankfurt Hessischer Rundfunk (HR)
Bayern Radio München Bayerischer Rundfunk (BR)
Baden-Württemberg (Nord) Radio Stuttgart SDR SWR
Baden-Württemberg (Süd) SWF SWF
Rheinland-Pfalz Radio Koblenz
Saarland Radio Saarbrücken Saarländischer Rundfunk (SR)
Ausland Radio Berlin International (RBI) Deutsche Welle Deutsche Welle
Deutsche Welle
Berlin (West)   RIAS
  Deutschlandradio
Deutschland Deutschlandfunk (DLF)
DS Kultur
ZDF
  • Landesrundfunkanstalt in der Bundesrepublik Deutschland
  • Sendeanstalt der Britischen Besatzungszone
  • Sendeanstalt der Amerikanischen Besatzungszone bzw. der USIA
  • Sendeanstalt der Französischen Besatzungszone bzw. des Saarlands
  • Sendeanstalt der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR
  • Einzelnachweise

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    1. Radio Bremen (RB). In: Die ARD. Abgerufen am 9. Januar 2023.