Karl Bosl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Bosl (* 11. November 1908 in Cham, Oberpfalz; † 18. Januar 1993 in München) war ein deutscher Historiker.

Nach 1945 stieg Bosl zu einem der angesehensten und einflussreichsten deutschen Historiker auf. Seine 1950 veröffentlichte Darstellung über die Reichsministerialität begründete seinen guten Ruf in der Mediävistik. Bosl wurde 1953 auf den Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte der Universität Würzburg berufen. Ab 1960 war er Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte an der Universität München.

Kurz nach Kriegsende behauptete Bosl, nicht nur sich vom nationalsozialistischen Regime distanziert, sondern aktiv Widerstand geleistet zu haben. Nach einer 2011 erschienenen Untersuchung von Peter Herde und Benjamin Kedar hat sich Bosl hingegen äußerst opportunistisch und systemkonform verhalten und sich fälschlich als Widerstandskämpfer stilisiert.

Karl Bosl entstammte einfachen Verhältnissen und legte 1927 das Abitur am humanistischen Gymnasium im Kloster Metten ab. Bosl studierte seit dem Sommersemester 1927 u. a. bei Paul Lehmann in München Geschichte, Germanistik, Klassische Sprachen und Mittellateinische Philologie. Als Student schloss er sich dem Katholischen Studentenverein Albertia im KV an, dessen engagiertes Mitglied er bis zum Tode blieb. Neben seiner Mitgliedschaft im KV war Bosl auch Mitglied der K.B.St.V. Rhaetia München. Nach Dirk Walter war Bosl in der Weimarer Republik rechtskonservativ eingestellt.[1] Im Frühjahr 1931 schloss er das Studium mit dem Staatsexamen in Klassischer Philologie, Deutsch und Geschichte ab. Seit dem Frühjahr 1932 war er zunächst im Schuldienst an verschiedenen Orten tätig.

Seit 1930 war Bosl Mitglied im Stahlhelm. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat Bosl zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.884.319),[2] wurde 1934 Mitglied des NS-Lehrerbundes und trat wenige Wochen später auch der SA bei. Seine Mitgliedschaft in der SA endete jedoch 1934, und in der NSDAP fehlte es ihm an Engagement.[3] Die Reichsleitung der NSDAP strich ihn daraufhin als Mitglied. Von 1935 bis 1938 arbeitete Bosl in der „Landesleitung des Bundes Deutscher Osten“, der unter Leitung Theodor Oberländers Ostforschung betrieb.[4] Im Mai 1937 beantragte Bosl eine Wiederaufnahme in die Partei. Die erneute Aufnahme der Mitgliedschaft stand im Zusammenhang mit Bosls bevorstehender Beamtenernennung und sollte die weitere akademische Karriere fördern. Im Juni 1938 holte Bosl auch die Zahlungen der ausstehenden Beiträge nach.[5] Bosl wurde 1938 in München bei Karl Alexander von Müller promoviert mit einer Arbeit über Das Nordgaukloster Kastl (Gründung, Gründer, Wirtschafts- und Geistesgeschichte). Im selben Jahr heiratete er eine evangelische Christin.[6]

Im Jahr 1939 erhielt Bosl einen Forschungsauftrag zum Thema „Die Lehns- und Holzrechte im Berchtesgadner Land“ im Rahmen des SS-Ahnenerbeprojekts Forschungswerk Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte;[7] für dieses Projekt erhielt er eine monatliche Unterstützung von 120 Reichsmark.[8] Das thematisch konzentrierte Projekt war das größte über „bloße Absichtserklärungen und Vorplanungen hinausgehende geisteswissenschaftliche Forschungsvorhaben“.[9]

Nach der Dissertation beschäftigte sich Bosl schwerpunktmäßig mit der Reichsministerialität. Während des Krieges verfasste Bosl seine Münchener Habilitationsschrift „Die Reichsministerialität der Salier und Staufer“. Die Arbeit wurde von Theodor Mayer gefördert, der in der NS-Zeit zu einem der einflussreichsten Mediävisten aufgestiegen war.[10] Mit diesem thematischen Schwerpunkt gelang Bosl der Anschluss an die führende Mediävistik. Er war jedoch weiterhin hauptberuflich als Lehrer tätig und seit 1940 Studienrat am humanistischen Gymnasium in Ansbach. Im Jahr 1942 versuchte Bosl, seine kurz vor der Fertigstellung stehende Habilitationsschrift für eine Publikation in der Veröffentlichungsreihe des „Ahnenerbes“ unterzubringen.[11] Bosl habilitierte sich 1944 an der Universität München; die Kriegsverhältnisse verhinderten jedoch, dass Bosl den Status eines Privatdozenten durch das Reichswissenschaftsministerium erhielt. Bosl engagierte sich im Bund Deutscher Osten, im Reichskolonialbund und in der NS-Volkswohlfahrt.[12] In Ansbach beschwor Bosl im Dezember 1944 vor dem NS-Kreisleiter und vor geladenen Gästen aus Partei, Staat, Wehrmacht und Wirtschaft Das Reich als politische Idee. In dieser patriotischen Rede wies er dem Reich eine „geopolitische Sendung“ als „Führungsmacht“ über Europa zu.[13] Im Rahmen des Kriegseinsatzes der Deutschen Geisteswissenschaften nahm Bosl regelmäßig an Tagungen teil.[14] Im Rahmen des „Kriegseinsatzes“ konnte Bosl einen ersten eigenen Aufsatz in einem von Theodor Mayer herausgegebenen Sammelband veröffentlichen.[15] Bosl hielt auf einer Tagung im Januar 1945 in Hitlers Geburtshaus in Braunau den Vortrag Landesausbau im baierischen Raum.[16] Der konkrete Inhalt ist unbekannt, da der Text bislang nicht gefunden werden konnte. Im Oktober 1945 versuchte er mit seinem Beitrag „Das Wesen des wahren Deutschtums (historisch betrachtet)“[17] seine Abkehr vom Nationalsozialismus glaubhaft zu machen mit der Beschwörung „des universalistischen Mittelalters mit seiner Erhabenheit, seiner Großmut und Demut“.[18]

Im Spruchkammerverfahren wurde Bosl als „Mitläufer“ eingestuft. Dagegen erhob er Einspruch und legte eine Reihe eidesstattliche Erklärungen vor, die seine Distanz zum Nationalsozialismus und seine Beteiligung am Widerstand bezeugten. Nach den Forschungen von Herde und Kedar freundete sich Bosl mit dem amerikanischen Feldwebel Frank D. Horvay an. Horvay habe ein Gutachten über ihn erstellt.[19] Bosl wurde daraufhin als „entlastet“ eingestuft.[20] Ab 1947 war Bosl Privatdozent in München und als Beauftragter des Kultusministeriums am Wiederaufbau des bayerischen Gymnasialwesens beteiligt. Am 24. März 1948 wurde Bosl von der Spruchkammer Ansbach-Stadt als „Entlasteter“ eingestuft. Er war 1949 Mitbegründer des Bayerischen Philologenverbandes und dessen Erster Vorsitzender bis 1954, dann dessen Ehrenvorsitzender. Um 1950 war Bosl kurzzeitig Lehrer für Deutsch, Griechisch und Geschichte am Maximiliansgymnasium München.[21] 1951 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität München. 1953 wurde er als Professor auf den Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte der Universität Würzburg berufen. 1954 nahm er seine Lehrtätigkeit in Würzburg auf und wurde im selben Jahr in die Kommission für bayerische Landesgeschichte gewählt. Sein Schwerpunkt lag auf der bayerischen Landesgeschichte. Von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1977 hatte er als Nachfolger von Max Spindler am Institut für Bayerische Geschichte der Universität München den Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Neuzeit inne.

Als akademischer Lehrer war Bosl besonders aktiv; an seinem Lehrstuhl betreute er 205 Dissertationen.[22] Zu akademischen Schülern Bosls gehören unter anderem Richard Bauer, Wolfgang Benz, Werner K. Blessing, Peter Blickle, Günter Christ, Richard van Dülmen, Wolf D. Gruner, Ludwig Hammermayer, Peter Claus Hartmann, Alfred Haverkamp, Klaus-Dietmar Henke, Paul Hoser, Ludwig Hüttl, Rolf Kießling, Ulrich Linse, Karl Möckl, Friedrich Prinz, Wolfgang Quint, Hermann Rumschöttel, Regina Schulte, Ferdinand Seibt, Wilhelm Störmer, Manfred Treml und Otto Weiß. Dazu kommen zahlreiche Gymnasiallehrer, die bei Bosl ihre Zulassungsarbeit verfassten und bis heute das kulturelle Leben in Bayern mitprägen.

1961 wurde Bosl zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Bosl gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte (1960). Der Höhepunkt seiner Anerkennung in der Wissenschaft erfolgte in den 1970er Jahren. Bosl wurde korrespondierendes Mitglied der Medieval Academy of America (1970) und der British Academy (1970). 1973 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1977 hatte er die Carl-Schurz-Gastprofessur an der Universität Madison/Wisconsin und 1978 die Rose-Morgan-Professur an der State University of Kansas in Lawrence inne.

Bosl erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem den Nordgau-Kulturpreis der Stadt Amberg in der Kategorie „Heimatpflege“ (1958), die Adalbert-Stifter-Medaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft (1968), den Bayerischen Verdienstorden (1970), das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1974), den Bayerischen Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft (1984), die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold (1985), den Großen Kulturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft (1970) und das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik mit Stern (1988). Bosl wurde 1984 zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Cham ernannt. Im Jahre 1989 wurde ihm der Waldschmidt-Preis zugesprochen.

Den Schwerpunkt seiner Forschungen stellten vor allem Studien zur Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte des europäischen Mittelalters dar. Bosl erreichte mit über fünfzig Monographien und weit mehr als 600 Aufsätzen, Handbucheinträgen und Besprechungen sowie etwa vierzig Herausgeberschaften eine ungewöhnlich hohe Publikationszahl. Gemessen an der Vielzahl seiner Publikationen zählt er zu den erfolgreichsten Mediävisten seiner Zeit.[23] Bosls immense Publikationstätigkeit erzeugte zugleich Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, Quantität vor Qualität zu setzen. Eklatante Schwächen weisen seine Arbeiten zur nicht-deutschen Geschichte auf.[24] Seine wohl wichtigste Arbeit war Die Reichsministerialität der Salier und Staufer. Die Arbeit war prosopographisch ausgerichtet. Bosl ermittelte Region für Region die „reichsministerialen Träger des staufischen Staatsgedankens“.[25] Über Heinrich IV. schrieb er, dass dieser sich die Aufgabe gestellt habe, „die völkische Grundlage seiner Herrschaft zu erweitern und mit neuen Kräften dem territorialstaatlichen Willen und Wirken des hohen Adels und einer emanzipierten Reichskirche in kühler Realpolitik und mit gleichen Mitteln eine neue königsstaatliche Planung entgegenzustellen“.[26] Noch 1943 hatte Bosl in Anlehnung an den nationalsozialistischen Landeshistoriker Adolf Helbok geschrieben: „Damit (mit der Ministerialenpolitik) hat das deutsche Königtum […] die rassische Elite der bäuerlichen, unfreien Schichten des Volkes für die Aufgaben des Staates gewonnen“.[27] Bosl legte 1972 eine Darstellung über die mittelalterliche Gesellschaftsgeschichte vor.[28] Bosl wurde für die Gesellschaftsgeschichte in den 1960er und 1970er Jahren einer der wichtigsten Impulsgeber. Er verhalf einer „gesellschaftsgeschichtlichen Betrachtungsweise in der Mediävistik zum Durchbruch.“[29]

Bosl gehörte zu Lebzeiten zu den populärsten Historikern Bayerns. Er publizierte nicht nur sehr viel, sondern warb bisweilen in unorthodoxen Umfeld, z. B. in Bierzelten oder in Wirtshäusern, in Vorträgen für die bayerische Landesgeschichte. Als Landeshistoriker galt Bosl als besonders fortschrittlich. Seit den 1960er-Jahren öffnete er die Landesgeschichte für Themen wie die Revolution 1918/19. Grundlegend wurde dabei die Darstellung Bayern im Umbruch.[30]

In seinen Ausführungen zum „Staat“ des Mittelalters im klassischen Lehrbuch der deutschen Geschichte, dem „Gebhardt“, knüpfte Bosl noch im Jahr 1970 an die älteren Geschichtsbilder aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert an. Diesen zufolge galt das Reich der Ottonen, Salier und Staufer als überaus mächtig in Europa. Die deutschen Fürsten mit ihren partikularen Interessen und das Papsttum mit seinem Streben nach Vorrangstellung galten als „Totengräber“ der Kaisermacht.[31] Zur Kirche meinte Bosl: „Wer in Rom herrschte, war Herr der westlichen Welt; dort wurde seine Herrscherstellung sanktioniert. Als Schützer der Kirche und Verbreiter des christlichen Glaubens erfüllten die Kaiser eine kulturmissionarische Aufgabe, die auch ihrer Ostpolitik einen erhöhten Sinn gab. Zwei Jahrhunderte lang hat der deutsche Staat, als der stabilisierteste seiner Zeit, Ruhe und Ordnung in Mitteleuropa gesichert und den Aufstieg der mittelalterlichen Hochkultur damit erst möglich gemacht.“[32] Unter der „kulturmissionarischen Aufgabe“, die der kaiserlichen Ostpolitik einen „erhöhten Sinn gab“, wurden in der Weimarer Republik Ansprüche auf die durch den Versailler Vertrag verlorenen Gebiete im Osten gerechtfertigt. In der NS-Zeit wurde damit die Vernichtungspolitik im Osten legitimiert.[33] Über die Konflikte mit dem Adel im 11. Jahrhundert schrieb Bosl: „Es zeichnete sich so etwas wie ein salisches Staatsreformprogramm ab, das die königliche Gewalt auf neue dauerhaftere Grundlagen stellen und sie von der allzu engen Bindung an Kirche und Adel lösen wollte […] Ziel all dieser Maßnahmen […] war der Aufbau eines zentralen Königsstaates. Das ließ sich aber nur möglich machen, wenn die adlige Opposition niedergehalten wurde, die sich auf ihre eigenwurzelig gewachsene Macht und ihr gutes Recht stützte, das im Lehenswesen verankert war.“[34]

1978 wurde der Sammelband Oberpfalz und Oberpfälzer veröffentlicht. In ihm sind 21 viel zitierte Artikel und Vorträge aus der Zeit von 1939 bis 1975 enthalten, darunter Die Markengründungen Kaiser Heinrichs III. auf bayerisch-österreichischem Boden, Nordgau und Oberpfalz als Reichsländer und Territorialstaaten, Das Nordgaukloster Kastl. Gründung und Gründer, Das kurpfälzische Territorium „Obere Pfalz“.

Bei Bosls Tod befanden sich in seinem Nachlass mehr als hundert unpubliziert gebliebene Manuskripte. Seine Tochter Erika Bosl gab achtzig Texte davon in drei Bänden heraus.

Neubewertung seiner Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bosl behauptete bis zu seinem Tod 1993 in zahlreichen Gesprächen, dass er ein aktiver Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime gewesen sei. In einem von Karl Nikolaus Renner geführten Interview des Projekts „Zeitzeugen zur bayerischen Geschichte“ vom 11. Juli 1990 bleibt Bosls NS-Engagement unerwähnt: Seine Ernennung zum Privatdozenten sei durch den Anglisten Robert Spindler, den Vertreter des NS-Dozentenbundes in der Münchner Philosophischen Fakultät,[35] aus „politischen Gründen“ hintertrieben worden; er – Bosl – habe vielmehr mithilfe selbstverfasster Flugblätter aktiv Propaganda gegen das Dritte Reich betrieben.[36]

Bosls NSDAP-Mitgliedschaft war der Fachwelt bereits seit 1998 bekannt.[37] 2011 vertraten die beiden international renommierten Mediävisten Peter Herde und Benjamin Z. Kedar in einer wissenschaftlichen Studie die Meinung, Bosl habe sich in der Zeit des Nationalsozialismus in hohem Maße systemkonform verhalten und nach 1945 fälschlich als Widerstandskämpfer präsentiert.[38] Herde und Kedar stützten ihre These zum einen auf die Mitgliedschaft Bosls in der NSDAP und mehreren NS-Organisationen sowie seine Mitarbeit an einem forstgeschichtlichen Projekt der Ahnenerbe-Forschungsgemeinschaft. Zum anderen bewerteten sie Bosls Nachkriegsaussagen, er sei Teil eines Ansbacher Widerstandskreises gewesen, als „Reinvention“, um seiner Entlassung aus dem Gymnasialdienst durch die Alliierten zu entgehen. Hierfür habe Bosl die Widerstandstätigkeit des standgerichtlich zum Tode verurteilten und gehängten Studenten Robert Limpert als seine eigene ausgegeben.

In der Folge erschienen in der Tagespresse einige Artikel, die Bosl als aktiven Nationalsozialisten aus Überzeugung charakterisierten.[39] Im November 2011 kam eine im Auftrag von Bosls Heimatstadt Cham, die ihn 1984 zum Ehrenbürger ernannt hatte, vom dortigen Stadtarchivar angefertigte Studie zu dem Ergebnis, dass die gegen Bosl erhobenen Vorwürfe und die Zweifel an seiner „Widerstandstätigkeit“ größtenteils berechtigt seien.[40] Die Stadt erkannte Bosl daraufhin alle Ehrenzeichen ab (die Ehrenbürgerwürde war schon mit Bosls Tod erloschen) und machte die 2008 erfolgte Benennung eines Platzes entlang der Propsteistraße als „Prof.-Dr.-Karl-Bosl-Platz“ rückgängig.[41] Der Hauptvorstand des Bayerischen Philologenverbandes entschloss sich die 2009 erstmals verliehene Karl-Bosl-Medaille künftig nicht mehr zu vergeben.[42]

Einige Historiker wiesen jedoch auch auf Ungereimtheiten in den historischen Fakten und methodische Schwächen der Untersuchung Herdes und Kedars hin.[43] So überdeckten Herde und Kedar fehlende Belege und unvollständige Quellenlagen durch Vermutungen und verließen sich bei der Bewertung von Bosls Nähe zum Nationalsozialismus auf eine quellenpositivistische Auswertung von Ego-Dokumenten Bosls aus der NS-Zeit, die in ihren Formulierungen zwangsläufig dem nationalsozialistischen Duktus entsprochen hätten. Entlastende zeitgenössische Quellen, die Bosl als zwar politisch opportunistischen Akademiker, aber ebenso als explizit nachlässiges NSDAP-Mitglied ohne besonderen politischen Eifer auswiesen,[44] seien dagegen unberücksichtigt geblieben. Auch das hohe Ansehen, das Bosl im Ansbach der Nachkriegszeit und im Umkreis des hingerichteten Robert Limpert genoss, sei schwer mit der These Herdes und Kedars vereinbar. Dirk Walter plädierte ferner dafür, Karl Bosl im Vergleich mit anderen Historikern seiner Generation wie Theodor Schieder und Werner Conze zu sehen. Bosl habe sich im Vergleich zu anderen Historikerkollegen weit weniger kompromittiert.[45]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien

  • Das Nordgaukloster Kastl. Gründung, Gründer, Wirtschafts- und Geistesgeschichte (= Verhandlungen des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Band 89). Verlag des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, Regensburg 1939 (Philosophische Dissertation, Universität München, 1939).
  • Die Reichsministerialität der Salier und Staufer. Ein Beitrag zur Geschichte des hochmittelalterlichen deutschen Volkes, Staates und Reiches (= Schriften der Monumenta Germaniae Historica. Band 10). 2 Teile. Hiersemann, Stuttgart 1950/1951 (Habilitationsschrift, Universität München, 1950, Digitalisat, Teil 1, Digitalisat, Teil 2).
  • mit Hermann Schreibmüller: Geschichte Bayerns. Lehrbuch für bayerische Geschichte. 2 Bände. Schnell & Steiner, München 1952–1955.
  • Franken um 800. Strukturanalyse einer fränkischen Königsprovinz (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 58). Beck, München 1959; 2., erweiterte Auflage, ebenda 1969.
  • Bayerische Geschichte. List, München 1971; 7., durchgesehene Auflage. Ludwig, Pfaffenhofen 1990, ISBN 3-7787-2116-X.
  • Oberpfalz und Oberpfälzer, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1978, ISBN 3784711294
  • Europa im Aufbruch. Herrschaft, Gesellschaft, Kultur vom 10. bis zum 14. Jahrhundert. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07678-5.
  • Gesellschaftsgeschichte Italiens im Mittelalter (= Monographien zur Geschichte des Mittelalters. Band 26). Hiersemann, Stuttgart 1982, ISBN 3-7772-8206-5.
  • Die bayerische Stadt in Mittelalter und Neuzeit. Altbayern, Franken, Schwaben. Pustet, Regensburg 1988, ISBN 3-7917-1182-2.
  • Gesellschaft im Aufbruch. Die Welt des Mittelalters und ihre Menschen. Pustet, Regensburg 1991, ISBN 3-7917-1281-0.

Herausgeberschaften

  • Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-1162-8; Ergänzungsband: Bosls bayerische Biographie. 1000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1988, ISBN 3-7917-1153-9 (Digitalisat beider Bände).
  • Die Erste Tschechoslowakische Republik als multinationaler Parteienstaat. Vorträge der Tagungen des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 24.–27. November 1977 und vom 20.–23. April 1978 (= Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum.). Oldenbourg, München 1979, ISBN 3-486-49181-4.
  • Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder. 4 Bände. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum. Hiersemann, Stuttgart 1966–1974, ISBN 3-7772-6602-7.

Gesammelte Vorträge

  • Vorträge zur Geschichte Europas, Deutschlands und Bayerns. Hrsg. von Erika Bosl. ISBN 3-7772-9736-4.
    • Band 1: Europa von der Christianisierung bis Johannes Paul II. Hiersemann, Stuttgart 1998, ISBN 3-7772-9737-2.
    • Band 2: Bayern im Europäischen Kräftefeld. Hiersemann, Stuttgart 2000, ISBN 3-7772-0009-3.
    • Band 3: Vorträge zur bayerischen Landesgeschichte. Hiersemann, Stuttgart 2002, ISBN 3-7772-0225-8.

Schriftenverzeichnis

  • Manfred Treml (Red.), Lorenz Maier, Erika Bosl (Bearb.): Karl Bosl. Eine Bibliographie (= Materialien zur Bayerischen Geschichte und Kultur. Band 3). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 1996, ISBN 3-927233-43-9 (678 Titel ohne posthum Erschienenes).

Festschriften

  • Friedrich Prinz (Hrsg.): Bayerische Geschichte als Tradition und Modell. Festschrift für Karl Bosl zum 65. Geburtstag. Beck, München 1973.
  • Ferdinand Seibt (Hrsg.): Gesellschaftsgeschichte. Festschrift für Karl Bosl zum 80. Geburtstag. 2 Bände. Hrsg. im Auftrag des Collegium Carolinum. Oldenbourg, München 1988, ISBN 3-486-55071-3 (Band 1), ISBN 3-486-55081-0 (Band 2).

Nekrologe

  • Heinz Dopsch: Karl Bosl (1908–1993) [Nachruf]. In: Südostdeutsches Archiv. Band 36/37, 1993–1994, S. 180–183.
  • Friedrich Prinz: Karl Bosl (1908–1993). Ein bayerischer und europäischer Geschichtsforscher. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas. Band 41, 1993, S. 318–319.
  • Ferdinand Seibt: Karl Bosl 11.11.1908 – 18.1.1993. In: Bohemia. Band 34, 1993, S. 1–6 (online).
  • Wilhelm Störmer: Karl Bosl (1908–1993). In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 57, 1994, S. 171–176 (online).
  • Eberhard Weis: Karl Bosl 11.11.1908 – 18.1.1993. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1993, S. 246–253.

Darstellungen

  • Ferdinand Kramer: Der Lehrstuhl für bayerische Landesgeschichte von 1917 bis 1977. In: Wilhelm Volkert, Walter Ziegler (Hrsg.): Im Dienst der bayerischen Geschichte. 70 Jahre Kommission für Bayerische Landesgeschichte. 50 Jahre Institut für Bayerische Geschichte. 2., aktualisierte Auflage. Beck, München 1999, ISBN 3-406-10692-7, S. 351–407.
  • Karl Bosl. In: Siegfried Koß, Wolfgang Löhr (Hrsg.): Biographisches Lexikon des KV. 6. Teil (= Revocatio historiae. Band 7). SH-Verlag, Schernfeld 2000, ISBN 3-89498-097-4, S. 12–17.
  • Karl Bosl. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation (= Veröffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises für Mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens 1951–2001. Band 2). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 55–79 (online).
  • Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35583-1, S. 116, 136–144.
  • Werner K. Blessing: Karl Bosl im Blick eines Schülers. Erinnerungen zum 100. Geburtstag. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 72, Heft 3, 2009, S. 893–916.
  • Ferdinand Kramer: Max Spindler (1894–1986) und Karl Bosl (1908–1993). In: Katharina Weigand (Hrsg.): Münchner Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität (= Beiträge zur Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Band 5). Utz, München 2010, ISBN 978-3-8316-0969-7, S. 259–280.
  • Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Band 59, Heft 1, 2011, S. 45–63.
  • Peter Herde, Benjamin Z. Kedar: A Bavarian historian reinvents himself. Karl Bosl and the Third Reich. Hebrew University Magnes Press, Jerusalem 2011, ISBN 978-965-493-564-7 (Rezension).
    • deutsche Übersetzung und wesentlich erweiterte Fassung: Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. De Gruyter Oldenbourg/Magnes Press, Berlin u. a. 2016, ISBN 978-3-11-041256-7.
  • Manfred Treml: War Karl Bosl ein „Nazi-Historiker“? In: Bayernspiegel. 2012, H. 1/2, S. 5–10 (online).
  1. Dirk Walter: Karl Bosl. Annäherung an eine Persönlichkeit. Leistungen – Fehlverhalten. Mit einem Beitrag von Willi Eisele. München 2013, S. 35.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3970014
  3. Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Band 59, Heft 1, 2011, S. 45–63, hier: S. 48.
  4. Ferdinand Kramer: Max Spindler (1894–1986) und Karl Bosl (1908–1993). In: Katharina Weigand (Hrsg.): Münchner Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität. München 2010, S. 259–280, hier: S. 271.
  5. Matthias Berg: Karl Alexander von Müller. Historiker für den Nationalsozialismus. Göttingen 2014, S. 238 f.
  6. Ferdinand Kramer: Max Spindler (1894–1986) und Karl Bosl (1908–1993). In: Katharina Weigand (Hrsg.): Münchner Historiker zwischen Politik und Wissenschaft. 150 Jahre Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität. München 2010, S. 259–280, hier: S. 272.
  7. Bernd-A. Rusinek: Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte. Ein Forschungsprojekt des 'Ahnenerbe' der SS 1937–1945. In: Albrecht Lehmann, Klaus Schriewer (Hrsg.): Der Wald – Ein deutscher Mythos? Perspektiven eines Kulturthemas. Berlin u. a. 2000, S. 267–363.
  8. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 137.
  9. Bernd-A. Rusinek: Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte. Ein Forschungsprojekt des 'Ahnenerbe' der SS 1937–1945. In: Albrecht Lehmann, Klaus Schriewer (Hrsg.): Der Wald – Ein deutscher Mythos? Perspektiven eines Kulturthemas. Berlin u. a. 2000, S. 267–363, hier: S. 271; Matthias Berg: Karl Alexander von Müller. Historiker für den Nationalsozialismus. Göttingen 2014, S. 239.
  10. Michael Borgolte: Sozialgeschichte des Mittelalters. Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Einheit. München 1996, S. 50.
  11. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 138, Anm. 141.
  12. Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 59/1 (2011), S. 45–63, hier: S. 54.
  13. Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. Berlin u. a. 2016, S. 24 und 108 (abgerufen über De Gruyter Online).
  14. Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 59/1 (2011), S. 45–63, hier: S. 54. Frank-Rutger Hausmann: „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch“ (1940–1945). Dresden 1998, S. 179 f., 185 f., 191 f., 193 f.
  15. Karl Bosl: Die Reichsministerialität als Element der mittelalterlichen deutschen Staatsverfassung im Zeitalter der Salier und Staufer. In: Theodor Mayer (Hrsg.): Adel und Bauern im deutschen Staat des Mittelalters. Leipzig 1943, S. 74–108.
  16. Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. Berlin u. a. 2016, S. 25 (abgerufen über De Gruyter Online).
  17. Karl Bosl: Das Wesen des wahren Deutschtums (historisch betrachtet). In: Monatshefte für Deutschen Unterricht. University of Wisconsin 37 (1945), Dezember, S. 571–576.
  18. Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. Berlin u. a. 2016, S. 138 (abgerufen über De Gruyter Online). Vgl. dazu die Besprechung von Bernhard Unckel in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 66, 2018, S. 253–254 (online).
  19. Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. Berlin u. a. 2016, S. 48 ff.
  20. Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 59/1 (2011), S. 45–63, hier: S. 59 f.
  21. Maximiliansgymnasium München (Hrsg.): Jahresbericht des Maximilians-Gymnasiums in München für das Schuljahr 1950/51.
  22. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 139.
  23. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 139.
  24. Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 139–144. František Graus: Verfassungsgeschichte des Mittelalters. In: Historische Zeitschrift. Band 243, 1986, S. 529–589, insbesondere S. 563, 568. Benjamin Z. Kedar, Peter Herde: Karl Bosl im „Dritten Reich“. Berlin u. a. 2016, S. 7 (abgerufen über De Gruyter Online).
  25. Karl Bosl: Die Reichsministerialität der Salier und Staufer. Ein Beitrag zur Geschichte des hochmittelalterlichen deutschen Volkes, Staates und Reiches Band 1, Stuttgart 1950/1951, S. 190 ff.; Band 2, S. 355 ff.
  26. Karl Bosl: Die Reichsministerialität der Salier und Staufer. Ein Beitrag zur Geschichte des hochmittelalterlichen deutschen Volkes, Staates und Reiches Band 1, Stuttgart 1950/1951, S. 3.
  27. Karl Bosl: Die Reichsministerialität als Element der mittelalterlichen Staatsverfassung im Zeitalter der Salier und Staufer. In: Theodor Mayer (Hrsg.): Adel und Bauern im deutschen Staat des Mittelalters. Leipzig 1943, S. 74–108, hier: S. 81. Vgl. dazu Michael Borgolte: Sozialgeschichte des Mittelalters. Eine Forschungsbilanz nach der deutschen Einheit. München 1996, S. 51.
  28. Karl Bosl: Die Grundlagen der modernen Gesellschaft im Mittelalter. Eine deutsche Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters. Stuttgart 1972.
  29. Hans-Werner Goetz: Moderne Mediävistik. Stand und Perspektiven der Mittelalterforschung. Darmstadt 1999, S. 230.
  30. Karl Bosl (Hrsg.): Bayern im Umbruch. Die Revolution von 1918, ihre Voraussetzungen, ihr Verlauf und ihre Folgen. München u. a. 1969.
  31. Zum Geschichtsbild der Deutschen mit der Fixierung auf eine starke Kaisermacht: Gerd Althoff: Das Mittelalterbild der Deutschen vor und nach 1945. Eine Skizze. In: Paul-Joachim Heinig (Hrsg.): Reich, Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw. Berlin 2000, S. 731–749. Gerd Althoff: Die Deutschen und ihr mittelalterliches Reich. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Heilig – Römisch – Deutsch. Dresden 2006, S. 119–132.
  32. Karl Bosl: Staat, Gesellschaft, Wirtschaft im deutschen Mittelalter. In: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. 9., neu bearbeitete Auflage. herausgegeben von Herbert Grundmann, Band 1: Frühzeit und Mittelalter. Stuttgart 1970, S. 693–835, hier: S. 750.
  33. Gerd Althoff: Das hochmittelalterliche Königtum. Akzente einer unabgeschlossenen Neubewertung. In: Frühmittelalterliche Studien. Band 45, 2011, S. 77–98, hier: S. 80.
  34. Karl Bosl: Staat, Gesellschaft, Wirtschaft im deutschen Mittelalter. In: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. 9., neu bearbeitete Auflage. herausgegeben von Herbert Grundmann, Band 1: Frühzeit und Mittelalter. Stuttgart 1970, S. 693–835, hier: S. 750. Beide Zitate Bosls aus Gerd Althoff: Das hochmittelalterliche Königtum. Akzente einer unabgeschlossenen Neubewertung. In: Frühmittelalterliche Studien. Band 45, 2011, S. 77–98, hier: S. 80.
  35. Vgl. zu Spindler Maximilian Schreiber: Walther Wüst. Dekan und Rektor der Universität München 1935–1945. München 2008, S. 77 mit Anm. 16.
  36. Karl Bosl als Zeitzeuge zur bayerischen Geschichte. In: Manfred Treml, Lorenz Maier (Bearb.): Karl Bosl. Eine Bibliographie. Augsburg 1996, S. 14–30, hier: S. 21 f. Vgl. dazu: Anne Christine Nagel: Im Schatten des Dritten Reichs. Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1970. Göttingen 2005, S. 137, Anm. 139.
  37. Ferdinand Kramer: Der Lehrstuhl für bayerische Landesgeschichte von 1917 bis 1977. In: Wilhelm Volkert, Walter Ziegler (Hrsg.): Im Dienst der bayerischen Geschichte. 70 Jahre Kommission für Bayerische Landesgeschichte. 50 Jahre Institut für Bayerische Geschichte. München 1998, S. 351–407, hier: S. 392.
  38. Peter Herde, Benjamin Z. Kedar: A Bavarian historian reinvents himself. Karl Bosl and the Third Reich. Jerusalem 2011, S. 134–148, ein erstmals publiziertes Interview Bosls vom 26. August 1986.
  39. Patrick Bahners: Die Legende eines Humanisten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. Juli 2011, Nr. 154, S. N3; Dirk Walter: Der entzauberte Karl Bosl. In: Münchner Merkur. 1. Juli 2011; ders.: Heydrich und Bosl. In: Münchner Merkur. 29. Juli 2011.
  40. (Timo Bullemer): Vorwürfe gegen Prof. Dr. Karl Bosl (PDF-Datei; 128 kB), Volltextveröffentlichung der 14-seitigen Studie (mit Fußnotennachweisen) auf den Webseiten des Stadtarchivs Cham (abgerufen am 24. März 2012).
  41. Hans Kratzer: Cham stürzt das Denkmal Bosl. In: Süddeutsche Zeitung. 29. November 2011 (abgerufen am 24. März 2012); Christoph Giesen: Erst die Eloge, jetzt die Abrechnung. In: Süddeutsche Zeitung. 30. November 2011, Regionalteil Bayern (nur Artikelanfang online (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)) (abgerufen am 24. März 2012).
  42. Dirk Walter: Karl Bosl. Annäherung an eine Persönlichkeit. Leistungen – Fehlverhalten. Mit einem Beitrag von Willi Eisele. München 2013, S. 80.
  43. zusammengefasst bei Ernst Schütz: Die Causa Bosl. Mehr Fragen als Klarheit. In: Das Gymnasium in Bayern. Nr. 10, 2012, S. 34–37. Dirk Walter: Karl Bosl. Annäherung an eine Persönlichkeit. Leistungen – Fehlverhalten. Mit einem Beitrag von Willi Eisele. München 2013.
  44. Matthias Berg: Lehrjahre eines Historikers. Karl Bosl im Nationalsozialismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 59/1 (2011), S. 45–63.
  45. Dirk Walter: Karl Bosl. Annäherung an eine Persönlichkeit. Leistungen – Fehlverhalten. Mit einem Beitrag von Willi Eisele. München 2013, S. 15–18, 36.