Gerhard Rosenfeld

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Gerhard Rosenfeld (* 10. Februar 1931 in Königsberg; † 5. März 2003 in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam) war ein deutscher Komponist. Er wurde unter anderem durch seine Filmmusiken und Opernwerke bekannt.

Gerhard Rosenfeld studierte von 1952 bis 1954 Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1954 bis 57 bei Rudolf Wagner-Régeny die Fächer Musiktheorie und Komposition an der Deutschen Hochschule für Musik Berlin. Von 1958 bis 1961 war er Meisterschüler bei Hanns Eisler und Leo Spies an der Akademie der Künste der DDR, von 1961 bis 1964 Lektor an der Internationalen Musikbibliothek Berlin und Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Deutschen Hochschule für Musik Berlin sowie für Filmmusik an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg.

Nach Erfolgen mit klassischer Musik (Violinkonzert, 1963) wurde Rosenfeld in den 1960er Jahren einer der profiliertesten und meistbeschäftigten Filmkomponisten der DEFA. Ab 1964 war er als freischaffender Komponist tätig und lebte in Bergholz-Rehbrücke. Er schrieb die Musik zu Kino-, Dokumentar-, Kurz-, Kinder- und Trickfilmen. Darunter sind Klassiker wie Das Kaninchen bin ich (1965), Alfons Zitterbacke (1966) und Die Fahne von Kriwoj Rog (1968). Ein Projekt, das er seit 1966 auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands bis zu seinem Tod betreute, war die Langzeitdokumentation Die Kinder von Golzow.

Rosenfeld komponierte sechs Opern, darunter Das alltägliche Wunder (nach Jewgeni Schwarz, Uraufführung 1973 in Stralsund), Der Mantel (nach Gogol, Uraufführung 1978 in Weimar), Die Verweigerung (nach Gogol, Uraufführung 1989 in Osnabrück) sowie Kniefall in Warschau über Willy Brandt (Libretto von Philipp Kochheim, Uraufführung 1997 in Dortmund). Das Requiem für Kaza Kathárinna (Dem Andenken und zur Ehre aller verfolgten Zigeuner)[1] wurde 1990 in der St. Johanniskirche Mainz uraufgeführt[2] und 1996 auf CD veröffentlicht.

Im Oktober 1986 wurde er als Nachfolger von Wilhelm Neef zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes Potsdam des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR gewählt.[3]

Rosenfeld wurde für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet. 1968 erhielt er den Hanns-Eisler-Preis, 1970 den Kunstpreis des FDGB, 1973 den Kunstpreis der DDR sowie 1980 den Nationalpreis III. Klasse.

Film- und Fernsehmusiken

Weitere

Einzelnachweise

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  1. Requiem für Kaza Kathárinna. In: requiem-kaza-katharinna.com. Archiviert vom Original am 26. September 2017; abgerufen am 25. April 2023.
  2. Chronologie der Aufführungen. In: requiem-kaza-katharinna.com. Archiviert vom Original am 4. November 2016; abgerufen am 25. April 2023.
  3. Erfolgreiche Bilanz der Komponisten auf Wahlversammlungen. In: Neues Deutschland, 27. Oktober 1986, S. 6.