Drelsdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Drelsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Drelsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 36′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 54° 36′ N, 9° 2′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Mittleres Nordfriesland
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 17,7 km2
Einwohner: 1290 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25853
Vorwahl: 04671
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 024
Adresse der Amtsverwaltung: Theodor-Storm-Straße 2
25821 Bredstedt
Website: www.drelsdorf.de
Bürgermeister: Tim Friedrichsen (AAWD I)
Lage der Gemeinde Drelsdorf im Kreis Nordfriesland
KarteAchtrupAhrenshöftAhrenviölAhrenviölfeldAlkersumAlmdorfArlewattAventoftBargumBehrendorfBohmstedtBondelumBordelumBorgsumBosbüllBraderupBramstedtlundBredstedtBreklumDagebüllDrageDrelsdorfDunsumElisabeth-Sophien-KoogEllhöftEmmelsbüll-HorsbüllEnge-SandeFresendelfFriedrich-Wilhelm-Lübke-KoogFriedrichstadtGalmsbüllGardingGarding  KirchspielGoldebekGoldelundGrödeGrothusenkoogHallig HoogeHaselundHattstedtHattstedtermarschHögelHolmHörnum (Sylt)HorstedtHudeHumptrupHumptrupHusumImmenstedtJoldelundKampen (Sylt)KarlumKatharinenheerdKlanxbüllKlixbüllKoldenbüttelKolkerheideKotzenbüllLadelundLangeneßLangenhornLeckLexgaardList auf SyltLöwenstedtLütjenholmMidlumMildstedtNebelNeukirchenNieblumNiebüllNorddorf auf AmrumNorderfriedrichskoogNordstrandNordstrandNorstedtOckholmOevenumOldenswortOldersbekOlderupOldsumOldsumOstenfeld (Husum)Oster-OhrstedtOsterheverPellwormPellwormPellwormPoppenbüllRamstedtRantrumReußenkögeRisum-LindholmRodenäsSankt Peter-OrdingSchwabstedtSchwabstedtSchwesingSeethSimonsbergSollwittSönnebüllSprakebüllStadumStedesandStruckumSüderendeSüderhöftSüderlügumSüdermarschSyltTatingTetenbüllTinningstedtTönningTümlauer KoogUelvesbüllUphusumUtersumViölVollerwiekVollstedtWeltWenningstedt-Braderup (Sylt)Wester-OhrstedtWesterheverWestreWinnertWischWitsumWittbekWittdün auf AmrumWitzwortWobbenbüllWrixumWyk auf Föhr
Karte

Drelsdorf (dänisch: Trelstorp oder Trelstrup, nordfriesisch: Trölstrup, niederdeutsch: Drelsdörp, jütländisch: Trælstrup) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Geographische Lage

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Das Gemeindegebiet von Drelsdorf erstreckt sich im Naturraum Bredstedt-Husumer Geest (Haupteinheit Nr. 691).[2] Das Bett der Ostenau durchzieht die Gemarkung von Nordost nach Südwest. Sie ist ein orographisch rechter Nebenfluss der Arlau.[3]

Gemeindegliederung

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Die 1987 erfolgte Volkszählung in Deutschland registrierte die Einwohnerzahlen auf Basis des folgenden Wohnplatzverzeichnisses. Danach gliederte sich Drelsdorf wie folgt:

Neben dem namengebenden Hauptort befanden sich ebenfalls die Streusiedlungen Drelsdorf-Norderfeld und Drelsdorf-Osterfeld, das Drelsdorfer Forsthaus, sowie die Häusergruppe Morgenstern und die Mühle Petersburg innerhalb des Gemeindegebietes.[4]

Der Wohnplatz Osterfeld liegt links der Ostenau (dänisch: Østerå) am Rande des Drelsdorfer Forstes.

Nachbargemeinden

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An das Gemeindegebiet von Drelsdorf grenzen direkt:[3]

VollstedtJoldelund Kolkerheide
Breklum,
Struckum
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Norstedt
Almdorf Bohmstedt

Drelsdorf wurde zum ersten Mal 1352 urkundlich erwähnt. Wie Siedlungsreste aus der Eisenzeit zeigen, ist der Ort aber wahrscheinlich älter. Ursache für diese Siedlungskontinuität dürfte die Lage am Ochsenweg sein, der westlich von Drelsdorf entlangführte. Der Drelsdörper Krog war ein Rastplatz am Ochsenweg. Der Ortsname bedeutet etwa Siedlung des Unfreien und geht zurück auf altdnord. þræll und altdän. thræll für Unfreier, Sklave, Knecht und altdän. thorp für Dorf, Siedlung. Der Ortsname ist dänischer Herkunft, wie bei den übrigen torp-Namen ist die Endung zum Teil zu -rup geschwunden, so auch mitteldänisch und jütländisch Trælstrup. Im Hochdeutschen hat sich dagegen die Form auf -dorf durchgesetzt.[5]

Der Ort war Hauptort des gleichnamigen Kirchspiels (dän. sogn) innerhalb der Nordergoesharde. Nach der Annexion Schleswigs und Holsteins durch Preußen wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Drelsdorf eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Sie umfasste die drei Dorfschaften Ahrenshöft, Bohmstedt und Drelsdorf. Am 1. April 1934 wurden die Kirchspielslandgemeinden aufgelöst und die Dorfschaften bilden seitdem eigenständige Landgemeinden.[6]

1926 erhielt Drelsdorf einen Bahnhof sowie einen Bahndamm an der Bahnstrecke Bredstedt–Löwenstedt, beide existieren noch bis heute. Durch diese Bahnstrecke konnten die Drelsdorfer direkt nach Bredstedt und Flensburg reisen. Am 1. November 1942 wurde die Strecke bereits wieder stillgelegt. Noch 1942 – während des Zweiten Weltkriegs – wurden die Gleise wieder abgebaut und kriegsbedingt bei Poltawa (Ukraine) weiter verwendet.

Gemeindevertretung

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Wahlbeteiligung: 57,7 Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,8 %
47,2 %
AAWD1a
AFWD IIb
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Abgeänderte Allgemeine Wählergruppe Drelsdorf 1
b Absolute Freie Wählergemeinschaft Drelsdorf

Bei der Wahl zum Gemeinderat am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 13 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die AAWD1 sieben Sitze die AFWD II sechs Sitze.[8]

Für die Wahlperiode 2023–2028 wurde Tim Friedrichsen (AAWD I) wiederholt zum Bürgermeister gewählt.[9]

Blasonierung: „Von Gold und Silber durch einen gesenkten blauen Wellenbalken schräglinks geteilt. Vorne ein roter Kirchturm, hinten ein grüner Wacholder.“[10]

Sehenswürdigkeiten

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In der Liste der Kulturdenkmale in Drelsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

St.-Marien-und-St.-Johannes-Kirche

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Kirche in Drelsdorf

Am westlichen Rand des Dorfes liegt die romanische St.-Marien-und-St.-Johannes-Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Zur Kirchengemeinde gehören neben Drelsdorf auch Bohmstedt und Ahrenshöft. In der Kirche befindet sich auch das Epitaph mit dem Bildnis, das Theodor Storm zu seiner bekannten Novelle Aquis submersus inspirierte. Diese basiert teilweise auf einer wahren Begebenheit. Im Jahre 1656 ist tatsächlich ein Pastorensohn, der zehnjährige Heinrich Bonnix, ertrunken. Theodor Storm hat die Handlung allerdings nach Hattstedt verlegt und aus der Schuld eines Knechts die Schuld des Vaters gemacht.

Nahe der Kirche liegt das reetgedeckte und unter Denkmalschutz stehende Pastorat von 1847. Zu dem Pastorat gehört auch das vor acht Jahren neu gebaute Gemeindehaus mit Seniorenbegegnungsstätte, Jugendtrakt, Kinderstube und Diakoniestation.

Drelsdörper Krog

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Ebenfalls am westlichen Rand des Dorfes liegt die unter Denkmalschutz stehende Gaststätte Drelsdörper Krog (niederdeutsch: Krog, Gastwirtschaft) von 1909. Der Krog entstand auf dem Gelände eines vor rund 200 Jahren errichteten Kroggebäudes, das durch die Unvorsichtigkeit eines durchs Land ziehenden Bettlers bis auf die Grundmauern niederbrannte. Gegründet wurde der Krog durch den Gastwirt und Pferdehändler Lorenz Hinrichsen. Er hatte durch den Pferdehandel mit den Truppen Napoleon Bonapartes Vermögen erworben, ein Eckgrundstück gekauft und eine Gastwirtschaft darauf erbaut. Als Zeichen des Pferdehandels wurde ein geschnitztes weißes Pferd in den Giebel eingesetzt. Die Gemeinde Drelsdorf erwarb die Gastwirtschaft 1992 und baute das Anwesen im Hinblick auf das Vereins- und Dorfleben sowie zur Förderung des Fremdenverkehrs aus.

Naturschutzgebiet Eichkratt Schirlbusch

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Das kleine Naturschutzgebiet besteht aus Heideflächen und einem der letzten Eichenkratt. Es ist rund zwölf Hektar groß und besteht aus einem Dünenrest mit Ablagerungen von Flugsanddecken auf saaleeiszeitlichen Geschiebesanden. Der Schirlbusch trägt seinen Namen wegen des dichten Buschwaldes aus niedrigen, schlechtwüchsigen Eichen auf armen Sandböden. In dem Schutzgebiet finden sich große windgeschorene Wacholder-Vorkommen. Weiterhin grenzt das Gelände an Heideflächen mit reichhaltiger Vegetation (unter anderem Natternzunge, Bärentraube und Geflecktes Ferkelkraut). Menschlich genutzt wurde dieser Eichenwald jahrhundertelang als Weidefläche (Eichenmast). Außerdem diente das samt Wurzeln abgetragene Heidekraut als Einstreu im Stall.

Drelsdorfer Forst

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Dieser Staatsforst besitzt einen Trimmdichpfad sowie ausgedehnte Rad-, Wander- und Reitwege, die auch durch die nahegelegenen Weiden und Felder sowie entlang der Ostenau führen.

Drelsdorfer Armenhaus

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Das Gebäude war zunächst Bauernstelle, ist kurz vor 1800 in das Eigentum der Kirchspielgemeinde übergegangen und dann zum Armenhaus geworden. Ende des 19. Jahrhunderts brannte das Armenhaus dann nieder. Verschiedenen Volkszählungen zufolge bewohnten dieses kleine Haus in einer Gesamtgröße von knapp 80 Quadratmetern mit mehr als zehn Zimmern insgesamt zehn, zwölf und sogar neunzehn Personen. Die Dorfchronik berichtet sogar von bis zu 45 Menschen, welche dort untergebracht waren. Die Decken des Armenhauses waren nicht einmal zwei Meter hoch, der Boden aus Lehm, das Mobiliar beschränkte sich auf einige Stühle und Wandbetten, Wasserkessel, Gesang- und Gebetbücher. Zeitweise standen den Menschen weniger als zwei Quadratmeter pro Person zur Verfügung. Weil Türen in der Stube fehlten, wurden die Wohnflächen mit Kreidestrichen unter den Familien aufgeteilt.

Zur Darstellung des Themas der Armenversorgung und -unterbringung innerhalb der Kultur- und Landesgeschichte Norddeutschlands wurde im Schleswig-Holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee 2003 das Drelsdorfer Armenhaus nachgebaut. Damit komplettiert es dort die Baugruppe Nordfriesland.

Der TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt ist ein Breitensportverein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst vielen Bewohnern der drei Dörfer sowie Interessierten der umliegenden Gemeinden Spaß am Sport in einem möglichst breiten und aktuellen Angebot zu bieten. Gegründet wurde der Verein 1970, als Nachfolger des TSV Drelsdorf und des SV Bohmstedt. Der Verein zählt knapp 900 Mitglieder und bietet Sport in 15 verschiedenen Sparten an. Am bedeutendsten sind Fußball, Tischtennis, Leichtathletik und Volleyball. Besondere Ehrung wurde dem Verein mit seinem Programm „Spiel, Spaß und Ernährung für übergewichtige Kinder zwischen acht und zwölf Jahren“ zu teil, für das er den Preis „Großer Stern des Sports in Bronze“ und 1500 Euro für die Vereinsarbeit erhielt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen

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In Drelsdorf befinden sich neben der Kirche ein evangelischer Kindergarten, eine Grundschule mit Freibad, ein Feuerwehrhaus mit Gemeinderaum und dem Büro des Bürgermeisters, ein Rentnerwohnheim mit zwölf Wohneinheiten sowie eine Diakoniestation der evangelischen Kirche. Bis zum Juli 2007 befand sich eine Außenstelle der Grundschule in Bohmstedt, die an eine Privatperson verkauft wurde. Im Jahre 2009 wurde im Zuge der Schulneuordnung der Hauptschulteil in Drelsdorf geschlossen und die Grundschule Joldelund neue Außenstelle. Die Einrichtungen werden von der Dörfergemeinschaft Drelsdorf, Bohmstedt und Ahrenshöft genutzt.

Drelsdorf liegt abseits des Bundesfernstraßennetzes. Durch die Ortslage verläuft die schleswig-holsteinische Landesstraße 28 im Abschnitt zwischen der Bundesstraße 5 in Bredstedt und der Bundesstraße 200 in Viöl. In Drelsdorf trifft auf sie die Landesstraße 273. Diese stellt in südlicher Richtung eine direkte Verbindung über die Geestdörfer nach Husum her und bildet heute die historische Route des Westlichen Ochsenweges ab.

Im ÖPNV ist Drelsdorf seit August 2019 mit der Regionalbuslinie R125 des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein direkt nach Bredstedt und Flensburg über Joldelund und Lindewitt angebunden.[11] Darüber hinaus ist die Gemeinde durch einen Rufbus im Rufbusgebiet Bredstedt mit weiteren Gemeinden im Umland verbunden.[12] Zudem stellt die Schulbuslinie 1031 eine direkte Verbindung in Richtung Husum her.[13]

Persönlichkeiten

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Commons: Drelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Duerrehilfe_Liste_Gemeinde.pdf. (PDF) S. 19, abgerufen am 28. März 2021.
  3. a b Relation: Drelsdorf (1415602) bei OpenStreetMap (Version #14). Abgerufen am 19. Februar 2022.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Abgerufen am 2. November 2019.
  5. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 220
  6. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
  7. wahlen-sh.de
  8. Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Drelsdorf. Abgerufen am 9. Juni 2023.
  9. TOP Ö 5: Wahl des Bürgermeisters unter Vorsitz des dienstältesten Mitgliedes der Gemeindevertretung. Abgerufen am 2. Oktober 2023.
  10. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  11. Kursbuch Buslinie R125. Abgerufen am 2. November 2019.
  12. Flyer Rufbusgebiet Bredstedt. Abgerufen am 2. November 2019.
  13. Kursbuch Buslinie 1031. Abgerufen am 2. November 2019.