Das schwankende Schiff

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Film
Titel Das schwankende Schiff
Originaltitel Cradle Will Rock
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 129 Minuten
Stab
Regie Tim Robbins
Drehbuch Tim Robbins
Produktion Lydia Dean Pilcher,
Jon Kilik,
Tim Robbins
Musik David Robbins
Kamera Jean-Yves Escoffier
Schnitt Geraldine Peroni
Besetzung

Das schwankende Schiff (Originaltitel: Cradle Will Rock) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1999. Regie führte Tim Robbins, der auch das Drehbuch schrieb und den Film mitproduzierte.

Die Handlung spielt in den USA in den 1930er Jahren. Der Film beginnt damit, dass die junge, verarmte Olive Stanton sich in ein Theatergebäude einschleicht, um dort zu schlafen. Sie wird entdeckt und rausgeworfen. Weiterhin werden die Proben von Marc Blitzsteins Musical The Cradle Will Rock[1] unter Regie von Orson Welles gezeigt.

Die Works Progress Administration kürzt die Förderung des Federal Theatre Project, was auch die Aufführungen des vorbereiteten Musicals in Frage stellt. Das Komitee für unamerikanische Umtriebe wirft einigen der Beteiligten kommunistische Nähe vor. Welles und der Produzent finden ein anderes Theater, wo das Stück aufgeführt werden könnte. Dort wird die Aufführung durch die Schauspielergewerkschaft verhindert. Man streitet um das Auftauchen Lenins in einem Monumentalbild, welches von Diego Rivera im Rockefeller Center angebracht wurde. Am Ende findet eine Demonstration auf dem Times Square statt und das Stück wird von den Zuschauerrängen aus gespielt.

Filmdienst schrieb, der Film sei ein „groß angelegtes Sittenporträt der amerikanischen Gesellschaft zu Beginn der 30er-Jahre“ und ein „ambitioniertes Drama in großer Besetzung“. Er spreche jedoch zu viele Themen an, „um sie vertiefen zu können“; die Charaktere seien oft nur „oberflächlich gezeichnet“.[2]

Die Zeitschrift Cinema schrieb, der Film sei „plakativ und etwas verspielt inszeniert, dafür mit mitreißendem Finale“. Er zeige „buntes Theater um das Theatermachen“.[3]

Philip Strick sprach bei Sight & Sound von einer „ziemlichen Demonstration von Fingerfertigkeit“ und „Explosionen von visueller Energie“.[4] Lisa Schwarzbaum bei Entertainment Weekly erkannte „Bombast und Kunstfertigkeit, Inbrunst und Mumm“.[5] TV Guide: „vielleicht ein Meisterwerk […] ein virtuoser Stil […] sensationelle Charakterdarstellungen […] Robbins macht die Pointe brillant in der letzten Aufnahme als […] das am aufrichtigsten errungene Stück dramatischer Ironie in der jüngeren Filmgeschichte“.[6]

Roger Ebert fand „Dafür braucht man ein Skriptum“ („It needs a study guide“) und „ironischerweise wäre Tim Robbins der ideale Welles“.[7]

Andy Klein im Dallas Observer: „Robbins legt es darauf an, mit einem Kraftakt und reinem Impuls die 30er zurückzuholen, uns in diese Ära wirklich zu schubsen. Und es ist eine Schande. Sein Herz ist am rechten Fleck“.[8] David Ansen schrieb im Nachrichtenmagazin Newsweek: „So vollgestopft und energetisch wie eine große Parade – und auch etwa so subtil.“[9] Charles Taylor bei der Webseite Salon.com kritisch: „wie wenn man ein Pamphlet in die Hand gedrückt bekommt […] eine Atmosphäre wie im Zirkus […] für wen hält [Robbins] sich eigentlich?“[10]

Der Film nahm an den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1999 als Wettbewerbsbeitrag teil, wodurch Tim Robbins für die Goldene Palme nominiert wurde. Er erhielt im Jahr 1999 den National Board of Review Award und im Jahr 2000 den Gran Angular Award des Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya in zwei Kategorien (Regie, Bester Film) sowie einen Preis des Istanbul International Film Festivals.

Bill Murray wurde im Jahr 2000 für den Golden Satellite Award nominiert; er und Cherry Jones wurden 2000 für den Chlotrudis Award nominiert. Das Schauspielerensemble wurde 2000 für den Online Film Critics Society Award nominiert. Emily Watson wurde im Jahr 2001 für den London Critics Circle Film Award nominiert.

Der Film wurde in New York City gedreht.[11] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 32 Millionen US-Dollar.[12] Die Weltpremiere fand am 18. Mai 1999 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt.[13] Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 2,9 Millionen US-Dollar ein.[12]

Einzelnachweise

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  1. Das Musical The Cradle Will Rock in der englischsprachigen Wikipedia: The Cradle Will Rock.
  2. Das schwankende Schiff. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 31. Juli 2008.
  3. Das schwankende Schiff. In: cinema. Abgerufen am 16. April 2021.
  4. Philip Strick: It’s almost all true. In: Sight & Sound. Mai 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. August 2012; abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „quite a display of dexterity […] explosions of visual energy“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/old.bfi.org.uk
  5. Lisa Schwarzbaum: Cradle Will Rock (1999). In: Entertainment Weekly. 10. Dezember 1999, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2009; abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „bombast and artifice, fervor and balls“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ew.com
  6. Steve Simels: Cradle Will Rock. In: TV Guide. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2010; abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „may well be a masterpiece; […] a virtuosic style […] sensational character performances […] Robbins nails the point, brilliantly in the film’s last moment […] that’s the most genuinely earned bit of dramatic irony in recent movie memory“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/movies.tvguide.com
  7. Roger Ebert: Cradle Will Rock. In: Sun Times. 24. Dezember 1999, abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „It needs a study guide […] ironically, Tim Robbins would make an ideal Welles“
  8. Andy Klein: Cradle and all. In: Dallas Observer. 13. Januar 2000, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „Robbins seems to be aiming to bring back the ‘30s through sheer force and momentum, to actually bully us into the period. And it’s a shame. His heart’s in the right place“
  9. David Ansen: Red Alert – A Kaleidoscope Of Art And Politics In The 1930s. In: Newsweek. 13. Dezember 1999, abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „It’s as crowded and energetic as a big parade – and just about as subtle“
  10. Charles Taylor: Cradle Will Rock – Tim Robbins makes politics for art’s sake. In: Salon.com. 10. Dezember 1999, abgerufen am 12. September 2008 (englisch): „as if someone is shoving a pamphlet into your hand. […] circus-like atmosphere […] you have to ask, who does he think he is?“
  11. Filming locations for Cradle Will Rock Internet Movie Database, abgerufen am 31. Juli 2008
  12. a b Box office / business for Cradle Will Rock Internet Movie Database, abgerufen am 31. Juli 2008
  13. Release dates for Cradle Will Rock Internet Movie Database, abgerufen am 31. Juli 2008