Chen Kugel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chen Kugel, 2015

Chen Kugel (hebräisch חן קוגל; geboren am 14. Mai 1962 in Holon) ist ein israelischer forensischer Pathologe und Direktor des Nationalen Zentrums für Forensische Medizin in Tel Aviv.[1][2]

Kugel studierte an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Be’er Scheva, Israel. Dort promovierte er 1987 zum Doktor der Medizin.[2]

Von 1988 bis 1990 war Kugel leitender medizinischer Offizier der Israelischen Marine der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF). Anschließend arbeitete er von 1990 bis 1992 als medizinischer Ausbilder an der militärischen Medizin-Schule. Seit 1991 hatte Kugel eine Stelle als Pathologe am Nationalen Zentrum für Forensische Medizin und war seit 1993 Ausbilder an der Sackler-Fakultät für Medizin der Universität Tel Aviv. Von 1993 bis 1996 und 1999 war er Koordinator am Technion in Haifa. Seit 1994 ist er Coordinator und Dozent für Rechtsmedizin an der Ben-Gurion-Universität in Be’er Scheva. Von 1994 bis 1996 hielt Kugel Vorlesungen an der Universität Haifa.[2] Kugel erweiterte seine Kenntnisse in den Jahren von 1996 bis 1998 an den forensischen Instituten an den Universitäten Kapstadt, Melbourne, University of Sheffield und am American College of Radiology in Washington, D.C.[3][2][4] 1998 arbeitete er in Israel im Büro der Streitkräfte als Rechtsmediziner.[2]

2005 musste Kugel seine Arbeit am Nationalen Zentrum für Forensische Medizin aufgeben, weil er Missstände im Umgang mit Leichen und der Verwendung von aus den Leichen entnommenen Organen öffentlich kritisiert hatte. Der von Kugel kritisierte verantwortliche Direktor Jehuda Hess verlor zwar seinen Direktorposten, blieb aber Chefpathologe des Zentrums. Erst als 2012 Jehuda Hess entlassen wurde und 2013 in den Ruhestand ging, konnte Kugel an das Zentrum zurückkehren. In den Jahren zwischen 2005 und 2013 hatte Kugel ein privates pathologisches Institut.[1][5][6][7][8]

Seit 2013 ist Kugel Direktor des Nationalen Zentrums für Forensische Medizin Abu Kabir in Tel Aviv.[3][4][8]

Mitgliedschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugel war von 1982 bis 1989 Vorsitzender der Abteilung Cholon der Magen David Adom-Israel-Emergency-Medicine-Services. Von 1986 bis 1989 war er Mitglied des Nationalrates und von 1988 bis 1989 Mitglied des Exekutivkomitees. Seit 1988 ist er Mitglied des Militärischen Sanitätsdienstes und seit 1992 Oberbefehlshaber der Spurensicherung des IDF. Kugel ist Mitglied der Israelischen Gesellschaft für Pathologie, der Israelischen Gesellschaft für Toxikologie und der American Academy of Forensic Sciences.[2]

Auszeichnungen und Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für seinen Einsatz gegen die Missstände im Nationalen Zentrum für Forensische Medizin Abu Kabir wurde Kugel 2007 mit einer Medaille als „Kämpfer gegen die Korruption“ ausgezeichnet.[9][7] Kugel ist homosexuell und Aktivist in der LGBT-Gemeinschaft in Israel.[1][7]

Privates und Hobbys

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugel ist der Sohn von Jehuda und Riwka (geborene Roiter) Kugel.[2] Er ist Enkel von Chaim Kugel, der Direktor des hebräischen Gymnasiums[10][11] in Mukatschewo und Bürgermeister von Cholon[12] war.[1]

In seiner Freizeit betätigt sich Kugel als Jazz-Pianist und Jazzflötist und arrangiert Jazz-Bands.[2] In seiner Jugend spielte er in der Aufwärmband für Yafa Yarkoni.[1][7]

Chen Kugel trat als er selbst, Direktor des Pathologie-Institutes, auf in den Dokumentarfilmen:

  • Shadow of Truth (TV-Miniserie)
    • The Scapegoat (Staffel 1, Episode 2)
    • Friends or Foes? (Staffel 1, Episode 3)
  • Ani Bialik (Dokumentarfilm)
  • Nancy Scheper-Hughes, Donald Boström: The Body of the Enemy in the brown journal of world affairs, Frühling/Sommer 2013 • Band xix online als pdf
  • Nancy Scheper-Hughes: Organ Trafficking During Times of War and Political Conflict in International Affairs Forum, Herbst 2016 Artikel als pdf und gesamte Zeitschrift als pdf
Commons: Chen Kugel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Chen Kugel, über sich selbst, hebräisch bei calcalist.co.il. abgerufen am 4. März 2021.
  2. a b c d e f g h Chen Kugel bei prabook.com. abgerufen am 4. März 2021.
  3. a b Chen Kugel, MD, Director, The National Center of Forensic Medicine, Tel Aviv, Israel bei funzing.com. abgerufen am 4. März 2021.
  4. a b Chen Kugel bei meetingsint.com. abgerufen am 4. März 2021.
  5. Chief Pathologist Tapped to Replace Disgraced Hiss bei haaretz.com. Abgerufen am 4. März 2021.
  6. Forensic Institute buried body parts in mass grave, 2012 bei ynetnews.com. Abgerufen am 4. März 2021.
  7. a b c d Dr. Chen Kugel, 2017 bei maariv.co.il. Abgerufen am 4. März 2021.
  8. a b The Body of the Enemy, 2013 bei tortillaconsal.com. Abgerufen am 4. März 2021.
  9. ד"ר חן קוגל מונה למנהל אבו כביר bei israelhayom.co.il. Abgerufen am 4. März 2021.
  10. Chaim Kugel (Memento des Originals vom 30. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yadvashem.org bei yadvashem.org. Abgerufen am 4. März 2021.
  11. The Munkács Hebrew Gymnasium bei yadvashem.org. Abgerufen am 4. März 2021.
  12. Haim Kugel@1@2Vorlage:Toter Link/www.holon.muni.il (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei holon.muni.il. abgerufen am 4. März 2021.