Anna Sebastian

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Frieda Benedikt (* 3. November 1916 in Wien, Österreich-Ungarn; † 3. April 1953 in Neuilly bei Paris) – besser bekannt unter ihrem Pseudonym Anna Sebastian, verheiratete Frieda Widholm[1] – war eine Schriftstellerin englischer Sprache.

Sie entstammte einer österreichisch-jüdischen Journalistenfamilie und war die zweite von vier Töchtern des Ernst Benedikt (1882–1973) und der Irma von Rosen.

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde Benedikt ins Exil getrieben. Sie lebte bis 1946 in England, ging dann nach Schweden, wo ihre Eltern und ihre Schwester seit 1938 im Exil waren. Für die Aufenthaltserlaubnis in Schweden ging sie eine Ehe mit Arne Widholm aus Vaxjö ein, die Ehe wurde 1952 geschieden. Sie erkrankte schwer und wurde deshalb nach Frankreich (wo ihre Schwester Susanne lebte) in ein Krankenhaus nach Neuilly gebracht,[2] wo sie starb.[3] Drei Romane wurden veröffentlicht, bevor sie im Alter von 36 Jahren an Drüsenkrebs starb.

Benedikt hatte in Wien mit 21 Jahren Elias Canetti kennengelernt, dessen Roman Die Blendung sie sehr hoch schätzte. Danach ist eine professionelle wie auch sehr enge persönliche Beziehung entstanden, die bis zu Benedikts Tod bestand. Canetti selbst schildert Aspekte der Entstehung und Fortsetzung dieser Beziehung in Das Augenspiel und Party im Blitz. Die Canetti-Biographie von Sven Hanuschek bietet wohl eine vollständigere wie auch balanciertere Darstellung dieses komplizierten Verhältnisses, ebenso wie der von Ernst Strouhal veröffentlichte Briefwechsel Benedikt/Canetti. Benedikt hat sich selbst als seine „Schülerin“ betrachtet, und ihre drei bei Jonathan Cape veröffentlichten Romane sind Canetti gewidmet. Ihr Schaffen wurde von den englischen Kritikern überwiegend positiv aufgenommen. Sie wurde am Grinzinger Friedhof bestattet.[4]

  • Let Thy Moon Arise (Roman; von Sebastian selbst vom Deutschen ins Englische übertragen. Einzige Ausgabe bei Jonathan Cape, London, 1944).
  • The Monster. Roman; EA bei Jonathan Cape, London 1944; franz. Ausgabe Le Monstre, Calmann-Levy, Paris 1946; schwed. Ausgabe Monstret, Albert Bonniers, Stockholm 1951.
    • In Deutsch: Anna Sebastian, Friedl (sic!) Benedikt; Übers. Christel Wiemken; Nachwort Susanne Ovadia[5]: Das Monster. Roman. Ed. Memoria, Hürth 2004 ISBN 3-930353-21-0.
  • People from My Journal (Beitrag in The Windmill Vol 1, No 3, Heinemann, London, 1946).
  • The Dreams. Roman. Jonathan Cape, London 1950.
  • Stevie Smith: The Moon in the River in: Time and Tide, 4 March 1944.
  • Phillip Henderson: A New Talent in: Time and Tide, 9 February 1950, S. 261.
  • Angus Wilson: New Novels in: The Listener, 9 February 1950, S. 261.
  • Francis Wyndham: New Novels in: The Observer, 12 February 1950.
  • Peter J. Conradi: Iris: The Life of Iris Murdoch. W. W. Norton, New York 2001. ISBN 0-393-32401-X pbk.
  • Susanne Ovadia: Nachwort zu Das Monster, Memoria, Hürth 2004. ISBN 3-930353-21-0, S. 319–328.
  • Sven Hanuschek: Elias Canetti. Biographie. Carl Hanser, München 2005. ISBN 3-446-20584-5.
    • dsb.: Rezension zum Roman „Das Monster“ Online; zuerst FR, 3. März 2004.
  • Ernst Strouhal: Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt, Zsolnay, Wien 2022, ISBN 978-3-552-07312-8.

Einzelnachweise

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  1. Quelle (PDF; 417 kB)
  2. Ernst Strouhal: Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt. Hrsg.: Zsolnay. Zsolnay, Wien 2022, ISBN 978-3-552-07312-8.
  3. Zahlen nach Web-Quelle "Literaturepochen"
  4. Frieda Widholm in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  5. Schwester von Frieda Benedikt