Aira-Tn-Ascheschicht

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Die Aira-Tn-Ascheschicht (jap. 姶良Tn火山灰, Aira-Tn-kazanbai, kurz: AT, engl. Aira-Tn tephra) ist eine Schicht aus Vulkanasche, die sich gemäß kalibrierter Radiokarbon-Daten nach dem Ausbruch der Aira-Caldera ca. 26.000 bis 29.000 Jahre v.H. in Kyūshū und weiten Teilen Süd-Japans ablagerte.[1][Anm. 1]

Das Kürzel Tn verweist auf das Tanzawa-Bergland, wo die Ascheschicht zusammen mit Bimsstein zuerst gefunden wurde. Erst in den 1970er Jahren erkannte man, dass die Aira-Caldera der Ursprung der Ascheschicht war, woraufhin man sie Aira-Tanzawa-Ascheschicht (姶良丹沢火山灰) nannte. Die ausgespieene Asche verbreitete sich über eine Distanz von 2000 km und über eine ovale Fläche von Kyūshū bis zur Kantō-Region. Dabei bedeckte die Asche mit einem Volumen von ca. 150 km³ eine Gesamtfläche von vier Millionen km². Die Ascheschicht dient der japanischen Archäologie als Leithorizont (Stratigraphie).

Dicke der Ascheschicht nach Regionen:

  1. In älteren Quellen findet man häufig auch noch die Datierung 20 bis 25.000 Jahre v.H. Diese Datierung wurde anhand der kalibrierten Radiokarbondaten korrigiert.

Einzelnachweise

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  1. Akira Ono: Frühe Besiedlungsspuren: Die ersten Menschen - Das Paläolithikum. In: Zeit der Morgenröte. Katalogband. 2004, S. 20.
  • Alfried Wieczorek, Werner Steinaus, Forschungsinstitut für Kulturgüter Nara (Hrsg.): Zeit der Morgenröte. Japans Archäologie und Geschichte bis zu den ersten Kaisern. Katalogband (= Publikationen der Reiss-Engelhorn-Museen. Band 10). Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim 2004, ISBN 3-927774-17-0.
  • Hiroshi Machida: Volcanos and Tephras in the Japan Area. In: Global Environmental. Research. Nr. 6, 2002, S. 19–28 (englisch, Digital).